RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
"Natürlich!" entgegnete ich dem Furier und grinste dann auch ein wenig. Dennoch verstand ich immer noch nicht, weshalb die Römer für eine Freizeitbeschäftigung so viel kriminelle Energie aufbringen konnten. Gab es nichts Wichtigeres?
Offenbar hatte ich das Verhalten des keltischen Adels zu negativ formuliert. In Zukunft musste ich besser darauf achten, wie ich etwas sagte! Ich durfte mich da nicht von meinen Gefühlen leiten lassen! Damit konnte ich sofort anfangen, denn das arrogante Gehabe meines Vorgesetzten kotzte mich schlichtweg an. Die Götter und die Vernunft also waren es, die sie zu den Herrschern der Welt bestimmt hatten? Wenn er meinte! Natürlich durfte nun auch nicht seine Aufzählung fehlen, was die Römer alles für uns getan hatten. Als Krönung des Ganzen durfte natürlich nicht die Rechtssicherheit fehlen, die wir soeben erlebt hatten. Was Furius Saturninus wohl aber nicht ahnen konnte, war die Tatsache, dass das Prinzip des Blutgeldes auch schon vor der Ankunft der Römer in unserer Gesellschaft bekannt war. "Nun, Verctissa hätte wohl auch ein Blutgeld erhalten. Wie hoch dieses Blutgeld gewesen wäre, kann ich nicht sagen. Aber wenn sie und ihr Sohn von Stand gewesen wären, hätte sie wohl auch auf den Tod des Mörders ihres Sohnes drängen können." antwortete ich ihm ruhig.
Der Princeps officii hörte mir auch weiterhin aufmerksam zu, als ich über die Eichen sprach. Seine Frage, die er dann stellte, war gar nicht so abwegig. Natürlich kam es darauf an, welche Eichen man fällte, denn es gab Eichenhaine, die heilig waren und deswegen nicht gefällt werden durften. Wer es dennoch tat, hatte große Schuld auf sich geladen und war früher mit dem Tod bestraft worden.
"Das würde sicher bei den Leuten gut ankommen. Doch Vorsicht! Es gibt auch heilige Bäume, die nicht gefällt werden dürfen! Sie zu fällen, wäre ein Sakrileg! Aber ja, ein Kranz aus Eichenlaub wäre sicher eine gute Idee," versicherte ich ihm.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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