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Cubiculum | Aglaias Privatzimmer
02-13-2024, 05:49 PM,
Beitrag #116
RE: Cubiculum | Aglaias Privatzimmer
Ich genoss die kurze Umarmung und den Kuss, den ich ihr gab. Sie wehrte sich nicht, sondern ließ es geschehen. Nach unserem Streit am Abend zuvor war der Tag unglaublich schwer gewesen, alles schien aus den Fugen geraten zu sein. Ich hatte mich sogar mit dem Gedanken getragen, fort zu gehen. Obwohl sich an der Situation noch nichts geändert hatte, waren dieser Kuss und diese Umarmung ein Schritt in die richtige Richtung - aufeinander zu, statt voneinander weg.
Auch die Wiege, die ich für Delith anfertigen ließ, gefiel ihr. "Gruffudd, der Schreiner, hat sie gemacht. Ich hatte sie schon vor einigen Wochen bestellt. Zum Glück ist sie rechtzeitig fertig geworden", sagte ich, als sie sich wieder ins Bett legte. Dann begann sie von ihrem Tag mit Delith zu sprechen. Die Kleine hielt sie ganz schön auf Trab. Sie sprach auch davon, dass sie unbedingt eine Amme brauchte, die ihr Narcissus besorgen sollte. Zwar verstand ich noch immer nicht, warum das notwendig sein sollte, schließlich ging es Aglaia soweit gut. Aber gut, römische Frauen waren eben in dieser Hinsicht anders als keltische. Im Großen und Ganzen klang es nicht so, als sei sie in ihrer neuen Rolle als Mutter überglücklich. Es klang eher wie ein notwendiges Übel, das sie nun ausbaden musste.

Dann aber, als hätte sie all ihre verfügbare Kraft gebündelt, begann sie plötzlich Klartext zu sprechen. Sie sprach davon, wie wichtig ihr ihre Freiheit war und dass sie diese weder für das Kind noch für mich aufgeben wollte. Sie wollte, dass wir als Familie funktionierten. Das wollte ich doch auch! Sie und das Kind waren für mich die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ich hatte mich dafür entschieden, nicht in der Vergangenheit zu leben und meiner verschleppten Frau nachzutrauern. Ich hatte mich für sie entschieden!

"Ja, ich habe Angst", gab ich dann zu. "Dass dich einer dieser Männer mir wegnehmen könnte. Ich habe vor dem Furier auf Knien gebettelt, damit er in Zukunft seine Finger von dir lässt, und er hat mich dafür verspottet. Glaub mir, ich hätte noch viel mehr dafür getan, damit er mir sein Wort gibt. Aber das tat er nicht." Ich hatte mich selbst meiner Würde beraubt und schaffte es nicht einmal jetzt, meiner Frau ins Gesicht zu schauen. "Ich möchte dir nicht deine Freiheit nehmen, denn ich weiß selbst, wie es sich anfühlt, in Unfreiheit leben zu müssen. Aber vielleicht können wir zu einem Kompromiss finden, mit dem es uns beiden gut geht, denn du und unser Kind, ihr seid das Wichtigste für mich! Und ich will, dass wir zu einer Familie zusammenwachsen."
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