Nach der Begehung des Unglücksortes
Saturninus hatte die Tabula vor sich, die seine Notizen der Begehung und über die getroffenen Maßnahmen enthielten (Und nichts weniger als eine Katastrophe, dachte er etwas resigniert)
Explosion im Bergwerk ante diem III Kalendas Decembribus
- Minen I, II und III sind eingestürzt
- Die Ausbeutung kann laut der Auskunft des Minenpächters Marcius Galeo nicht mehr gesichert werden.
- Die Straße von Iscalis zu den Minen ist nicht mehr benutzbar. Die Legio II tut, was sie kann, um sie zu räumen. (vermutlich vergeblich)
- die Ursache ist unbekannt
- Der Bevölkerung wurden als Erklärung ein Bergrutsch und ein Stollenbrand mitgeteilt. Eine Panik wurde verhindert, Gerüchten über einen Angriff von sogenannter "Druidenmagie" strengstens begegnet
- Die Zahl der Vermissten - mutmaßlich Todesopfer - beläuft sich bisher auf etwa hundert. Es handelt sich
vorwiegend um Wachen und freie Arbeiter. Die Minensklaven sind bei den Opferzahlen nicht berücksichtigt worden. Ritter Marcius Galeo spricht von etwa der gleichen Anzahl. Eine Liste der namentlich bekannten, offiziell immer noch als vermisst geltende römischen Bürger aus Iscalis und Umgebung wurde angefertigt
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es folgten 25 Namen Für die Witwen und Waisen sollte man etwas tun, das würde einen guten Eindruck machen. Es gab ja auch das
Sereneum, Serenas Waisenhaus. Betua und Frowin würden eine Menge Kinder aufnehmen müssen.
Saturninus starrte auf die Namen. So viele Römer in Friedenszeiten zu verlieren, war hart und es war ungewöhnlich.
Nun lag vor ihm die Aufgabe, den LAPP zu informieren. Auch das zur Hilfe gerufene Militär dürfte einen Bericht gesendet haben. Dennoch war es unangenehm. Petilius Rufus war meist von professioneller Freundlichkeit gewesen, aber es war entschieden nicht so, dass sich die Stadt Iscalis einen Platz in seinem Herzen erobert hätte. Schwierigkeiten mochten auch auf den Ruf eines Überbringers einer schlechten Nachricht abfärben - und der war er, Saturninus. Vielleicht würde Petilius Rufus auf die Idee kommen, dem Furius seinen Sessel unter seinem Hintern wegzuziehen - ihn seines Postens zu entheben nämlich, da er Schwierigkeiten magisch anzuziehen schien.
" Hole mir Provinzschreiber Nautius Philus her", befahl er nachdenklich einem Kanzleisklaven, der auch gleich zur Tat schritt
.
Vielleicht hatte der junge Mitarbeiter einige gute Ideen, wie man den LAPP besänftigen und die Katastrophennachricht diplomatisch verpacken konnte. Einen flotten Schreibstil beherrschte er,
sein Leserbrief in der Tageszeitung war überzeugend gewesen.