RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Wir saßen und tranken. Alun stimmte in das erste Lied ein, und dann später auch in die weiteren. Keine Ahnung, wie viel Zeit so verging, aber wohl einiges, denn als ich die Augen wieder geöffnet hatte, war es draußen dunkel geworden und hier drinnen, naja, auch. Irgendwann hatte Nysa zwar wohl eine Lampe angezündet, aber die machte halt auch nur ein bisschen Licht.
Ich hatte mich dann irgendwann mit schwerer Zunge von Alun verabschiedet und war mit Nysa mitgegangen in ihr Zimmer, wo wir es uns auf dem Boden bequem machten. Soweit man das halt auf einem Boden machen konnte. Und dann tat ich, was ich ihr versprochen hatte, und hielt sie vom schlafen ab. Mehrfach.
Und jetzt lag ich da im Dunkeln, sie im meinem Arm. Sie schlief grade, aber ich war wieder aufgewacht, wie schon davor wie oft? Vier oder fünf Mal? Keine Ahnung. Alles verschwamm zu einer einzigen Begegnung zwischen uns. Nach dem Sex dösten wir beide weg, bis ich irgendwann aufwachte und sie wach machte und wir nochmal miteinander schliefen. Ich hatte keine Ahnung mehr, wie oft das jetzt war, aber es half, nicht nachzudenken. Zumindest ein bisschen, denn immer, wenn ich wach wurde, dachte ich nach.
So auch jetzt. Nysa schlief grade noch an mich gekuschelt. Wahrscheinlich war sie ziemlich fertig und würde mich morgen verfluchen. Ich hatte Dinge mit ihr gemacht… whuh, ich wusste nicht mal mehr alles, nur dass es ihr sehr gefallen hatte.. Und das war mir das wichtigste dabei. Ich selber war die letzten beiden Male schon gar nicht mehr zum Höhepunkt gekommen, weil nichts mehr da war, aber das war mir ganz gleich. Ich wollte einfach nur, dass sie zum Höhepunkt kam, wie um mir zu beweisen, dass ich wenigstens in dieser einen Sache gut war.
Und auch jetzt lag ich da und fühlte weder die drängende Begierde, noch die tiefe Verbundenheit, sondern… ich wusste es nicht. Seltsame Leere und Verwirrung, vielleicht. Ich dachte an Dunduvan, aber auch an Niamh, und ich vermisste sie beide. Und ich wusste nicht, was mich zum größeren Arsch machte. Die Tatsache, dass ich ein anderes Mädchen im Arm hielt und mich dabei nach Niamh sehnte, oder dass ich mich nach Niamh sehnte und trotzdem ein anderes Mädchen im arm hielt. Und ja, wahrscheinlich war ich deshalb ein Arsch, aber es war auch gleichgültig. Sie war weg und würde nicht wieder kommen, und mit etwas Glück hatte sie mich auch schon vergessen und würde bald glücklich sein und die Familie und die Kinder haben, von der sie immer geträumt hatte.
Damit ich nicht weiter darüber nachdachte, machte ich ein weiteres Mal Nysa wach, indem ich anfing, sie zu streicheln und zu küssen, und schließlich mich an ihren Rücken zu schmiegen und in dieser Position wieder mit tiefen Stößen bei ihr die Laute auszulösen, die mir sagten, dass ich wenigstens eine Sache gut konnte.
Falke
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