RE: Saturninus für Kiki II
So wichtig war es mir ehrlich gesagt nicht, was die Kelten so machten. Aber ich hatte ihn mit meiner Nachfrage erfolgreich abgelenkt und lächelte daher sehr mit mir selbst zufrieden. “Nun, wenn es dich interessiert, dann kannst du das tun. Und dann erzählst du mir alle schmutzigen Details“, neckte ich ihn ein wenig.
Dann allerdings überraschte er mich doch. Gut, dass sich ein Kerl in mich verliebte, kam vor. Dass er mich liebenswert fand, gehörte zum Geschäftsmodell. Aber dass er meinte, er wolle mich versorgen, auch wenn ich zu alt für ihn würde, das war überraschend. Ich meine, wir kannten einander ehrlicherweise ja kaum. So ein Angebot erwartete ich nach Jahren harter Arbeit von einem Mann, der tatsächlich so etwas wie Freundschaft für mich empfand. Aber bei Saturninus kam das jetzt unerwartet schnell.
Ich schaute wohl noch recht verwirrt drein, denn er fing auch gleich an, weiter zu erklären. Oder von Aglaia zu schwärmen und zu sagen, dass er sich für sie um diesen scheußlichen Tribun gekümmert hatte, der sie in Cheddar beinahe vergewaltigt hätte. Nur, um kurz darauf klarzustellen, dass er sie fallen ließ wegen ihrer Ehe. Oh, das würde ihr gar nicht gefallen, das wusste ich, aber das war jetzt erst einmal zweitrangig. Erst einmal musste ich die Situation für mich aufdröseln.
“Du bist sehr großzügig“, begann ich mit einem kleinen Kompliment. Weiter kam ich erst einmal nicht, weil auch schon Scaevus voll beladen wie ein Militärmuli zurück kam und allerlei zu Essen mitbrachte. Ich ließ ihn alles abladen und herrichten, auch wenn ich wohl hätte helfen können. Aber er war Sklave und ich die Beinahe-Geliebte eines Patriziers, und da gab es Standesunterschiede. Die Saturninus auch wichtig waren, wie er ja gerade nochmal betont hatte.
“Hmmm… etwas Fisch… Brot… und Pilz“ entschied ich also und wartete, dass Scaevus mir etwas herrichtete und anreichte. Linsen mochte ich zwar auch gerne, aber aufgrund eventueller Nebenwirkungen verzichtete ich auf diese, wenn ich wusste, ob mein Herrenbesuch nicht über Nacht bleiben würde. Und das wusste ich bei Saturninus nie so genau, da er noch recht wenig von seinen Plänen vorab kommunizierte.
So lange ließ ich das ursprüngliche Thema ruhen, aber sobald er und ich versorgt waren, lehnte ich mich doch etwas mehr auf die Seite und stützte mich auf einem Arm ab. Ich sah Saturninus etwas fragend an und nahm das Thema dann doch wieder auf. “Warum möchtest du das für mich tun? Eine Wohnung, Sklaven, Sicherheit….? Ich will wirklich nicht undankbar klingen, denn das Angebot ist sehr großzügig. Aber normalerweise haben solche Angebote einen sehr unangenehmen Haken.“
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