Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

[Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
02-05-2024, 01:34 PM,
Beitrag #32
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
“Wenn Ciaran sich nicht doch irgendwann selbst vergiftet oder Calum etwas dummes tut, dann ich“, meinte ich mit selbstironischem Lächeln und einem Schulterzucken. Es war ja nicht so, als ob ich sterben wollen würde, ganz sicher nicht. Wer wollte das schon? Aber ich hatte schon sehr lange akzeptiert, dass mein Leben kurz sein würde und wohl schmerzhaft enden würde.
Alun war da anders. Er hatte die Hoffnung, da lebend rauszukommen, hatte Träume von einer Zukunft und Pläne. Bald würde er eine Familie haben. Etwas, das keiner von uns hatte – obwohl ich mir sicher war, dass einige von uns Kinder gezeugt hatten. Aber er sah für sich einen Ausweg und die Chance auf ein hohes, langes Leben. Ich nicht. Weshalb ich auch keine Kinder wollte, was er aber so überhaupt gar nicht verstehen konnte. Selbst Calum, der immer am Rand der Klippe mit seinem Gemüt stand und jederzeit kurz davor war, einen Schritt nach vorne zu tun, verstand das nicht. Vielleicht aber auch nur nicht, weil er – also Calum – nie darüber nachzudenken brauchte, da er nunmal Männer mochte und keine Frauen und die keine Kinder bekamen.

Nun, es war auch ganz gleich. Ich hatte Alun das geantwortet, was ich ehrlich dachte. Denn ich würde lieber sterben, als noch einmal einen meiner Brüder sterben zu sehen. Und während die anderen eine Chance hatten, unterzutauchen, hatte ich die nicht wirklich. Tief in meinen Knochen wusste ich, dass Cathbad es bei mir nicht zulassen würde und er einen weg finden würde, alles zu zerstören, was ich zu erhalten suchte. Wenn die Römer nicht wegen seinen Plänen umbrachten, dann er selbst.
Und diese Tatsache hatte ich schon lange akzeptiert. Es löste nicht einmal mehr Bitterkeit oder Traurigkeit aus. Da war einfach nur ein großes Nichts und Akzeptanz des Unvermeidlichen.

Alun stand auf und schenkte ein, und Nysa kam herein und setzte sich zu mir. Sie bekam ein kleines, schiefes Lächeln als Aufmunterung von mir. War wahrscheinlich befremdlich für sie, hier auf dem Boden rumzusitzen, während ihr Dominus nackt war. Aber es schien sie nicht zu stören, was mich zu dem Schluss kommen ließ, dass sie das gewohnt war. Was mich wiederum zu dem Schluss kommen ließ, dass Alun auch schon mit ihr gevögelt hatte. Aber ich sagte mir, dass sie Sklavin war und sich nicht beschwert hatte und auch gerade keine Zeichen von Anspannung oder Trauma zeigte, also war das wohl alles für alle in Ordnung. Ich meine, hey, ich vögelte ja auch ganz unverbindlich mit ihr.

Er kam schließlich mit einem Becher Bier zurück und ich trank erstmal einen Schluck. Es war bitter, aber das passte zu meiner Stimmung. Ich nahm gleich noch einen zweiten Schluck. Und schüttelte für mich den Kopf. Ich wollte reden und wollte gleichzeitig nicht reden. Ein dritter Schluck folgte.
Ich rutschte ein wenig mehr an die Wand, damit ich mich anlehnen konnte, schloss die Augen und lehnte den Kopf nach hinten, bis er anstieß und atmete einfach ein wenig.
Und fing dann das erstbeste Lied zu singen an, das mit in den Kopf kam.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus - von Louarn - 02-05-2024, 01:34 PM

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 5 Gast/Gäste