RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Mein Bruder versuchte die Dinge positiv zu sehen. Ich hätte nun Zeit, noch ein paar Möbel anzuschaffen, meinte er. Da hatte er sicher Recht, aber das hob kein bisschen meine Stimmung. Denn eigentlich bedrückte mich noch viel mehr. "Was meinst du, wer wird der Nächste von uns sein?" kam es dann aus mir heraus, obwohl ich diese Frage gar nicht aussprechen wollte. Aber seit Louarn mir die Nachricht von Dunduvans Tod gebracht hatte, war diese Frage in meinem Kopf immer lauter geworden. Im Grunde wussten wir alle, dass wir in der ständigen Bedrohung lebten, enttarnt zu werden. Denn das hatte uns Cathbad schon von früh auf eingebläut. Unser Leben war bereits vor unserer Geburt verwirkt gewesen. Lange hatte ich das nicht wahrhaben wollen, denn ich dachte, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sein könnte. Doch das bedeutete, die Sache, für die wir kämpften, zu vernachlässigen. Aber war diese Sache, für die wir kämpften, nicht schon längst verloren? Keiner von uns würde es schaffen, die Römer aus Britannia zu vertreiben. das war mir spätestens klar geworden, als ich meine Arbeit bei der Provinzialverwaltung begonnen hatte.
"Ich hole uns was zu trinken!" sagte ich und erhob mich. Schließlich hatte ich das Bier nicht umsonst geholt. Nachdem ich das Fässchen geöffnet hatte, füllte ich zwei Becher mit Bier. Als Nysa plötzlich in der Tür erschien, sah ich zu ihr auf. "Möchtest du auch was?"
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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