RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Natürlich war nicht alles bestens. Da musste man jetzt echt kein Druide sein, um zu wissen, dass ganz und gar nicht alles bestens war. Und ich war mir auch echt nicht sicher, ob er wirklich damit einverstanden war, wenn ich mit Nysa rummachte. Aber zumindest flippte er deshalb nicht aus, was ich schonmal als Fortschritt zum letzten Mal wertete.
Ich saß also schweigend neben ihm, während vor ihm der restliche Eintopf langsam kalt wurde. Ich hatte genauso wenig Hunger, wie anscheinend er, und fragte mich eher, wo er das versprochene Bier gelassen hatte, auch wenn es eine echt dämliche Idee war, zu trinken, wenn man nichts gegessen hatte. Aber trotzdem war mir mehr nach trinken als nach essen. Dabei musste ich weniger denken. Es war wie mit Nysa: Einfach nur ein wenig nicht nachdenken. Nicht mehr.
Wir saßen also eine Weile schweigend rum, bis Alun mit der Sprache rausrückte. Er hatte Liebeskummer. Ich war mir einen Moment nicht sicher, ob ich ihm eine reinhauen sollte. Dunduvan war gestorben und er dachte nur an sein Mädchen. Auf der anderen Seite hatte er heute wahrscheinlich dasselbe Bedürfnis wie ich und wollte einfach nur ein bisschen lebendig sein und einen warmen Körper unter sich fühlen. Und ja, hätte sich Niamh nicht von mir getrennt und wäre sie nicht so dermaßen überstürzt und wütend abgehauen, wäre ich jetzt wohl auch bei ihr und würde wahrscheinlich dumme Dinge tun. Also sollte ich besser meine Klappe halten und Alun deshalb nicht verurteilen.
Ich überlegte also, was ich dazu sagen sollte, und sah mich um. “Ich kenn ja dein Mädchen nicht und weiß nicht, wie sie so ist. Aber zumindest hast du dann Zeit, ein paar Möbel anzuschaffen, und ich glaube, das fände sie besser“, sagte ich also, um der Sache was positives abzugewinnen. Denn ja, nicht mal ein Bett war schon sehr wenig Komfort, und Römerinnen waren da sowieso schon nicht so robust, was das anging.
Falke
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