Schweigend ließ Nefertem seinen Blick auf dem jungen Sklaven ruhen und horchte sich dessen Geschichte an. Bran war also mit Nathaira, dies war das stumme Mädchen, auf einen Botengang geschickt worden. Wieso aber wurde nur Bran von der Patrouille mitgenommen, wenn er doch zusammen mit Nathaira auf diesen Botengang geschickt worden war? Hm. Hier gab es noch einiges nachzufragen. Doch nicht jetzt. Vielleicht würde Nefertem auch einfach Erkundigungen in der Castra über den neuen Sklaven einholen.
“Du bist für Dominus Iulius Cato also kein Unbekannter.“
Stellte Nefertem mit seiner ruhigen Stimme fest, wobei er Bran nicht aus seinem Blick entließ. Jedoch wirkte der Blick des iulischen Sklaven keineswegs stechend oder bedrohlich.
“Wie gesagt, Dominus Iulius Cato verweilt desmeist in der Castra und beehrt die Villa so gut wie nie mit seiner Anwesenheit. Du wirst den Dominus also kaum zu Gesicht bekommen.“
Ob Bran bei diesen Worten erleichtert aufatmen würde? Nefertem würde es mit Sicherheit gleich in Erfahrung bringen. Als Bran erklärte, dass er wohl zu dumm sei, um mit den Buchstaben zu jonglieren, furchte sich Nefertems Stirn kaum merklich.
“Für deine vorherrschenden Aufgaben wirst du das Alphabet wohl kaum benötigen. Aber wenn ich dich eines Tages auf den Mercatus schicken sollte, um für die Köchin einzukaufen, wirst du wohl lesen können müssen. Doch darüber unterhalten wir uns später. Ich zeige dir jetzt deine Kammer.“
Entschied Nefertem das Gespräch mit dem neuen Sklaven vorerst zu beenden. Schließlich war alles gesagt worden was gesagt werden musste.