Der Quästurbeamte wusste sofort, wer der junge blonde Mann war. Auch wenn er noch kein sonderlich hohes Amt bekleidete, war er doch ein Mitglied der wohlhabenden Gens Nautia und ein Patrizier. Eine gewisse Vornehmheit ließ sich aus seiner Sprache und seinem Auftreten ablesen:
" Dies hier ist die Stadtkasse. Der Eintrag für die Stadtbürgerliste kostet dich als Bürger Roms selbstverständlich nichts, edler Nautius Philus", sprach der Beamte respektvoll:
"Wenn du den Antrag stellst, unter die Honoratioren aufgenommen zu werden, so wäre nach einer positiven Abstimmung im Stadtrat allerdings ein Standesgeld von tausend Sesterzen zu entrichten.
Den Bescheid würdest du schriftlich nach Hause bekommen"
Bei solch adliger Herkunft würde es sich nur um eine Formalität handeln:
"Doch zu erst einmal zur Ernennung zum Stadtbürger. Ich nehme doch an, dass du alle Bedingungen erfüllst, edler Nautoius Philus: Einen guten Leumund, ein Mindestvermögen von 1.500 Sesterzen und dass du schon ein halbes Jahr hier in Iscalis wohnhaft bist?
In diesem Fall könntest du den Eid bei dem Allerhöchsten Iuppiter und unserem großen Caesar Vespasianus Augustus, stets die Stadtverordnung von Iscalis und alle Erlasse einzuhalten sowie den Anordnungen der Stadträte Folge zu leisten, gleich hier ablegen"
Er wies respektvoll auf die Statue des Kaisers, vor dessen Abbild ein Öllämpchgen brannte und in einer goldenen Schale einige Bröckchen Weihrauch zu finden waren.