RE: Büro des Hausverwalters I Nefertem
Ich erinnerte mich daran, und ich konnte nicht verhindern, dass ich mir die Augen rieb:
"Nathaira und ich hatten für Domina Sabina einen Botengang gemacht. Und sie hatte uns ein paar Münzen geschenkt, damit wir uns danach noch Kuchen kaufen konnten. Nathaira ist ein anderes Sklavenmädchen. Sie ist stumm"
ich hatte damals für Nathaira ein Lebkuchenherz gekauft. Und sie hatte so schön ausgesehen an diesem Tag wie eine feine Dame. Ich hatte Angst gehabt, dass die Soldaten auch sie mitnehmen würden. Aber sie hielten sie für eine junge Römerin und ließen sie gehen:
"Wir gingen mit unserem Gebäck runter zum Fluss und da kam eine Patrouille. Sie wollten wissen, was wir da treiben würden. Meine Auskunft genügte ihnen nicht, und sie nahmen mich mit. Sie hielten es für eine gute Idee, mich im Gefängnis erst einmal auszupeitschen. Aber dann wurde ich zu Dominus Cato gebracht, und Domina Sabina hatte erfahren, wo ich steckte und kam mit Linos, und sie holten mich ab"
Jetzt hatte ich verraten, dass ich Dominus Cato schon kannte. Er mochte keine Kinder. Zumindest nicht, wenn sie heulten. Und geheult hatte ich an diesem Tag wirklich viel.
Nefertem sagte, dass wenn ich geputzt hatte, ich diese Arbeit gerne weiter ausführen durfte. Da strahlte ich ihn an:
"Danke, Hausverwalter Nefertem, ich werde mich sehr anstrengen, damit du zufrieden bist!"
Ein größerer Stein fiel mir jedoch vom Herzen, als er mir sagte, dass der Herr meist bei seinen Soldaten sei. Oh, ich brauchte mich nicht sofort zu fürchten. Und wenn er doch noch käme, konnte ich mich vielleicht unauffällig verdrücken.
Die nächste Frage ließ mich aber wieder schuldbewusst dreinblicken:
"Ich kann Zahlen erkennen, Hausverwalter. Aber ich kann auch nicht lesen. Domina Sabina wollte es mich lehren, doch ich fürchte, dass mein Kopf zu dumm für diese hohe Kunst ist"
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