RE: Büro des Hausverwalters I Nefertem
Als Bran die Castra erwähnte und das er einst in eine Patrouille geraten war, furchte sich Nefertems Stirn kaum merklich. Bedeutete dies etwa, dass er sich mit Bran einen kleinen Dieb ins Haus holen würde? Nachdenklich ließ Nefertem seinen Blick über das Gesicht des Jüngeren gleiten.
“Du musstest aus der Castra befreit werden? Wieso?“
Griff Nefertem die Worte des jungen Sklaven auf und durchbohrte Bran regelrecht mit seinem Blick. Unabsichtlich geschah dies, während ihm selbst das Herz bis zum Hals pochte. Wenn Bran in der Castra festgesetzt wurde, dann bedeutete dies aber auch, dass er dort seinem Herrn garantiert über den Weg gelaufen war. Und Nefertem wusste instinktiv, dass sein Dominus seine Finger garantiert nicht bei sich behalten konnte. Dann sprach Bran auch schon weiter und Nefertem konzentrierte sich auf dessen Worte.
“In diesen Tätigkeiten scheinst du bewandert zu sein. Dann belassen wir es dabei. Du wirst auch hier für das reinigen der Villa verantwortlich sein. Die Küche weilt unter dem Schutz der Köchin. Sie herrscht dort mit ihrem Kochlöffel.“
Jene letzten Worte sprach Nefertem mit einem zwinkern aus, um dem Jüngeren keine Angst zu machen.
“Der Dominus verweilt in der Castra. Somit befinden sich als Bewohner in der Villa die Domina, nebst ihrer Leibsklavin und ihrem Hauslehrer. Dem Ianitor und der Köchin.“
Zählte Nefertem an seinen Fingern ab und musterte Bran mit einem aufmerksamen Glanz in seinen Augen.
“Du kannst also nicht schreiben. Kannst du denn lesen? Wurde dir das im Hause der Claudier beigebracht?“
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