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Eine fremde Heimat - Ankunft
01-18-2024, 10:19 PM,
Beitrag #24
RE: Eine fremde Heimat - Ankunft
(01-06-2024, 03:53 PM)Numerius Norbanus Paullus schrieb: Wer hätte gedacht, dass die Ankunft in Britannien so verlaufen würde. Aber nun ja Paullus war sich durch seine Vergangeneheit durchaus einiges gewöhnt. Er hatte schon viel durchgemacht, und viele Stürme schongut überstanden.
Zuerst galt es sich nun um  das Angebot der Sklaven zu kümmern. Der schmierige Wirt und Eigentümer verlangte zehn DInare das Stück. Paullus hätte am lebsten noch verhandelt, aber da Orestilla stürmte, zahlte er dem Wirt die geforderte Summe. "Bitte sehr ich hoffe dies geht so in Ordnung für euch" 
Dann wandte er sich an den jungen Römer, der er eben eingeladen hatte und sich als Lucius Sabinus Belenus vorstellte:
"Sehr erfeut, mein Name ist Numerius Norbanus Paullus, sobald mein Lehrling Tuscus zurück ist, können wir aufbrechen."

(01-18-2024, 08:28 PM)Nicander schrieb: Das erste Mal, seit wir zusammen waren, war mir Cassia an Erfahrung überlegen. Ich hatte einen Sklaven auf der Bühne dargestellt, sie war eine wirkliche Sklavin und wusste, was zu tun war und wie sie sich zu benehmen hatte. Obwohl: Sklavin? Eher wie eine jüngere Schwester behandelte ich sie doch. Ich rührte sie auch nie an, denn sie war noch zu jung. ( Ob der Dominus das auch so sehen würde, fiel mir siedendheiß ein. Bei den Göttern, auch diese Gefahr hatte ich nicht bedacht. Da waren wir vor einem gierigen Römer geflohen und begaben uns in die Abhängigkeit von einem anderen) Nur solange, bis Cassia wieder ein wenig Speck auf ihren Ripplein hat, dachte ich.
Da fragte die junge Herrin nach einem Reisewagen.
"Ich besorge sofort einen, o Domina", sagte ich und sah zu Cassia hin. Redete ich zuviel? Etwa wie ein Bühnensklave? 

Ich verbeugte mich, lief los - und fragte mich durch. Denn ich hatte nie in Londinium gelebt und schon gar nicht im Hause eines Schankwirts. Da landete ich wieder und trieb tatsächlich einen einheimischen Fuhrmann auf. Er hatte schon ziemlich viel des hiesigen bitteren Biers intus, aber er war Eigentümer eines langgezogenen, überdachten  Pferdekarren mit zwei der zähen britannischen Pferden. Sein Name war Cunomoltus, und er hatte ein freundliches schmales Gesicht, selber wie ein Pferd. 
"Die Reise geht nur bis Iscalis", sagte ich, weil ich immer noch dachte, dass es sich um ein Stadtviertel von Londinium handelte. "Iscalis", überlegte der Fuhrmann: "Am Iscafluss? An der Straße nach Lindinis?"  "Mein Dominus weiß es ganz genau", erwiderte ich auf die Frage. 

"Das wird aba teuer", Cunomoltus begleitete mich, während er mir die Preise nannte. Dann blieb er stehen, seine speckige Kappe in beiden Händen drehend und wartete in gewisser Entfernung ab, während ich vor die Familie Norbana trat und meinen Herren informierte:

"Ich habe einen Reisewagen nach Iscalis aufgetrieben, edle Domini. Der Fahrer behauptet allerdings, dass die Fahrt über hundertsechsundvierzig Meilen ginge und drei Tage dauern würde . Er will für alle Herrschaften zusammen achthundert Sesterzen haben "

Ich lächelte nervös. Bestimmt würde man mich gleich auslachen ob dieser maßlosen Übertreibung. Der Fuhrmann meinte bestimmt (hoffentlich?) ein ganz anderes Iscalis, das bei den Zwergen, hinter den sieben Bergen lag.

 "Numerius Norbanus Paullus, die Freude ist ganz auf meiner Seite!" entgegnete ich lächelnd. Norbanus Tochter schickte den neuerworbenen Sklaven los, um einen Fuhrmann zu suchen. Wenn dann Norbanus‘ Lehrling zurück war, konnte es endlich losgehen. "Nun gut, dann werde ich die Zeit nutzen, um mich noch mit etwas Proviant zu versorgen!"

Ich beeilte mich und kehrte, so schnell es nur ging, mit einem Brot, ein paar getrockneten Würstchen und einem Schlauch Wasser wieder zurück. Hoffentlich noch rechtzeitig! Fast gleichzeitig kam auch der Sklave zurück zu seiner neuen Herrschaft und verkündete, einen Fuhrmann gefunden zu haben. Achthundert Sesterzen wollte er für die Fahrt. Wenn der Fahrpreis durch vier geteilt wurde, kostete mich der Spaß zweihundert Sesterzen. Eigentlich ein guter Preis. Onkel Quintus hatte mich mit einer großzügigen Reisekasse ausgestattet. Meinen Anteil würde ich zweifellos zahlen können. Doch letztendlich würde Norbanus darüber befinden, ob er das Angebot des Fuhrmanns annehmen würde.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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