RE: Cubiculum | Aglaias Privatzimmer
Es war gut zu hören, dass Narcissus für mich da sein würde, wenn Owain doch völlig stur bleiben würde. Ich lächelte ihm leicht zu und fühlte mich ein wenig leichter.
Und dann hörte ich zu, was Saturninus jetzt getan hatte, und, naja, er hatte sich wohl wie ein patrizischer Arsch benommen. Und versucht, Narcissus zu erpressen und Informationen zu fordern, die nicht sein eigen waren und auf die er so keinen Anspruch hatte. Ich rümpfte leicht die Nase, da das wirklich etwas war, womit sich unsere Gönner sehr unbeliebt machen konnten. Wir waren nicht ihre Sklaven, denen sie Befehle erteilen konnten, egal, was sie auch sonst für uns taten. Man konnte uns nie ganz kaufen, und genau das war auch unser Reiz. Saturninus hatte das wohl in dem Moment vergessen und sich ziemlich rüpelhaft benommen. So sehr, dass Narcissus sogar darüber nachdachte, Geschenke zurückzugeben.
“Oder...“ sagte ich und zog das Wort dabei in die Länge, als er meinte, er wolle einen Beschwerdebrief schreiben. “… du behältst die Geschenke und ignorierst ihn jetzt. Wenn er nach dir fragt, hast du für ihn keine Zeit, während du fröhlich mit anderen flirtest und dich beschenken lässt. Soll er ruhig spüren, dass du andere haben kannst. Wenn du ihn richtig ärgern willst, flirtest du nochmal mit Tribun Iulius, den kann er nicht ausstehen. Soll er sich bemühen, dich zurück zu bekommen, wenn er dich will. Und wenn er so ein Idiot ist, dass er dich nicht mehr haben will, dann hast du wenigstens noch seine Geschenke als Aufwandsentschädigung.“
Geschenke zurückgeben, nein, soweit kam es gerade noch! Man machte jemandem wie uns nicht Geschenke, um uns zu bezahlen, sondern um unsere Gunst zu erlangen. Da wurde nichts zurückgegeben.
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