RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Mein Lächeln verschwand schlagartig aus meinem Gesicht, als ich sah, wie Louarn zu zittern begann, Tränen über seine Wangen liefen und ihm schlichtweg die Worte fehlten, um auf meine Frage zu antworten. Ich kannte meinen Bruder gut. Er würde nicht so reagieren, wenn es nur um ein Beziehungsproblem mit seinem Mädchen ginge. Es musste etwas richtig Schreckliches passiert sein! Mein Blick war fest auf ihn gerichtet, als ob ich in sein Inneres blicken und herausfinden wollte, was los war. Dann erklang endlich seine Stimme. Zuerst kam ein gequälter Laut aus seinem Mund, aber dann formulierte er die drei Worte, die alles verändern sollten. Er sank auf die Knie und ließ mich sprachlos zurück. Ich starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund an, als ich realisierte, was diese drei Worte bedeuteten. 'Dunduvan ist tot!'
"Nein!" rief ich und schüttelte ungläubig den Kopf. "Nein, das kann nicht sein!" Dunduvan konnte nicht tot sein! Er war doch der Beste von uns, der immer eine Antwort auf all unsere Fragen hatte. Jemand wie er konnte nicht tot sein! Doch Louarn sprach weiter, seine Stimme verwandelte sich mit jedem weiteren Wort mehr zu einem Jammern. Auch ich sank auf die Knie, da diese furchtbare Nachricht mir auch den Boden unter den Füßen wegriss. Schluchzend nahm ich ihn in meine Arme, denn ich brauchte nun die Nähe eines vertrauten Menschen. Er war mein ältester Freund, den ich hatte und mein Bruder, genau wie Dunduvan mein Bruder gewesen war. Schluchzend und weinend lagen wir uns in den Armen, als wären wir wieder sechs Jahre alt, an dem Tag, als meine Mutter freiwillig in den Tod gegangen war.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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