RE: Tribunenjagd
Ich erschrak bis ins Mark, als plötzlich der Römer neben mir auftauchte. Er hatte den Pfeil abgebrochen, doch die Spitze und ein Teil des Schaftes steckte immer noch in seinem Arm. Dadurch vermied er es, dass Blut austrat. Sein Gesicht war von Zorn verzerrt, eine Reaktion, die ich durchaus nachvollziehen konnte. Immerhin hatte ich ihm ja den Pfeil verpasst. Es schien ihm auch nicht zu gefallen, dass ich sein hübsches Pferd beruhigt und es gestreichelt hatte. Bevor ich auch nur einen Gedanken fassen konnte, rammte er mir bereits sein kräftiges Knie in den Unterleib und schlug mit seiner linken Faust gegen meine Stirn. Ein stechender Schmerz durchzuckte mich, aber dann wurde alles schwarz. Ich sank auf die Knie und kippte zur Seite. Was danach passierte, entging meiner Wahrnehmung. Vielleicht war das auch besser so, denn so musste ich nicht mitansehen, was dieser verrückte Kerl mit seinem armen Pferd anstellte.
Das erste, was ich wieder wahrnahm, war ein kräftiger Tritt in meine Seite. Langsam kehrte das Bewusstsein zurück und ich spürte die Schmerzen in meinem Bauch und dort, wo mich sein Fuß getroffen hatte. Auch mein Kopf schmerzte fürchterlich, als ob tausend Hämmer darauf einschlugen. Zu allem Übel bemerkte ich, dass meine Hände und Füße mit groben Seilen gefesselt waren. Ich konnte mich kaum bewegen. Ich fragte mich, wie er das mit nur einer Hand geschafft haben konnte. Da dieser Kerl mich nicht geknebelt hatte, fing ich lauthals an zu schreien und zu schimpfen. Wahrscheinlich war mein Gesicht schon ganz rot vor Wut. Ich wand mich wie ein Fisch auf dem Trockenen, um mich von den Fesseln befreien zu können, doch das half alles nichts. Ich war gefangen. Dieser Kerl würde mich bestimmt wieder nach Iscalis bringen,. Dort würde ich mich dann Furus Saturus' unliebsamen Fragen zu Erwans Ableben stellen müssen. Wenn er die Wahrheit heraus bekam, war ich erledigt! Und das alles nur, weil Ceridwen ihre Klappe nicht halten konnte.
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