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Wenn nichts anderes übrig bleibt ... - Flucht aus Cheddar
01-01-2024, 11:40 PM,
Beitrag #2
RE: Wenn nichts anderes übrig bleibt ... - Flucht aus Cheddar
Ich war erst wenige Stunden auf meiner einsamen Reise unterwegs, in denen ich mich erfolgreich von meinen quälenden Gedanken ablenken konnte. Meine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Weg der vor mir lag, während ich die Umgebung, die an mir vorbeizog, in mich aufnahm. Um möglichen Verfolgern und den römischen Kontrollposten auszuweichen, entschied ich mich für einen verborgenen Umweg durch die raue Felsenlandschaft nordöstlich von Cheddar. Ich folgte einem schmalen, kaum sichtbaren Pfad, der mich in einen dichten, moosbedeckten Wald führte, den die Römer hoffentlich nicht kannten. Bald schon war ich ganz allein, umgeben nur von der Stille des Waldes.

Dann begann es zu regnen. Anfangs hoffte ich auf einen nur kurz anhaltenden Schauer, aber der Regen wurde stärker und stärker. Ich hielt das Pferd an, nahm es am Zügel und suchte nach einem Unterstand, um das Ende des Regens abzuwarten. Nach einer Weile, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, fand ich glücklicherweise eine verborgene Höhle, in der ich auch die Nacht verbringen konnte, da der Abend nicht mehr fern war. Zuerst musste ich jedoch Holz sammeln, um ein wärmendes Feuer zu machen. Die Nächte waren mittlerweile empfindlich kalt und ein knisterndes Feuer würde auch wilde Tiere davon abhalten, sich mir zu nähern. Schließlich ließ der Regen nach und hörte ganz auf, als ob er meine Bemühungen respektieren wollte.

Als die Dämmerung einsetzte, hatte ich genug Holz und Reisig gesammelt, um ein Feuer zu entfachen. Dies erwies sich jedoch als schwierig, da das Holz feucht war. Doch mit Geduld und Ausdauer gelang es mir schließlich, ein kleines Feuer zu entzünden, das langsam wuchs und mir Wärme spendete. Ich hatte meine nassen Kleider ausgezogen, um sie trocknen zu lassen und war nun in eine warme Decke eingehüllt. Dann holte ich meine bescheidenen Vorräte hervor und aß etwas. Während ich ins Feuer starrte, kehrte Louarn in meine Gedanken zurück. Ich fragte mich, was er wohl gerade tat, obwohl er mich so kalt zurückgewiesen hatte. Ich konnte immer noch nicht verstehen, warum es besser sein sollte, dass wir getrennte Wege gingen! Ich wäre für immer bei ihm geblieben und hätte ihm alles gegeben, wenn er es nur zugelassen hätte. Tränen begannen erneut über meine Wangen zu laufen, heiße Tränen der Verzweiflung und des Schmerzes. Seine Worte hatten so wehgetan und sie taten es immer noch. Irgendwann, erschöpft von den Ereignissen des Tages, schlief ich ein. Doch selbst dann noch verfolgte mich dieser verfluchte Tag in meinen Träumen, ein bitterer Nachgeschmack der Realität.
[Bild: 1_29_07_23_5_35_37.png]
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RE: Wenn nichts anderes übrig bleibt ... - Flucht aus Cheddar - von Furiana Nivis - 01-01-2024, 11:40 PM

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