RE: Cubiculum | Aglaias Privatzimmer
Zum Glück diskutierte Owain nicht zu viel jetzt, denn ehrlich, ich war hundemüde und das Thema nicht unbedingt behaglich. Und um ehrlich zu sein zweifelte ich inzwischen manchmal daran, ob es wirklich so eine tolle Idee war, hier alles zurückzulassen und nach Londinium zu gehen. Wenn der Statthalter mich heute Abend unwiderstehlich gefunden hätte, so dass ich da eine Verbindung hätte, dann wäre es einfacher, aber noch einmal ganz von vorne anzufangen? Ich war mir nicht immer so sicher, ob ich das konnte.
Aber das behielt ich natürlich für mich! Owain machte sich auch jetzt schon viel zu viele Gedanken, da musste er nicht meine Zweifel auch noch abbekommen. Wahrscheinlich würde er sonst wieder so eifersüchtig reagieren, wie gerade eben.
Ich schlüpfte unter die Decke und war froh, dass er jetzt scheinbar zufrieden war. Natürlich wollte er möglichst bald umziehen, aber bald war ein sehr dehnbarer Begriff. Ich rückte also meine Kissen zurecht und kuschelte mich ein, in der Annahme, dass er das jetzt auch machen und wir endlich schlafen könnten. Aber er wollte noch ein wenig reden.
“Naja, ich und die Amme“, meinte ich müde, da ich sicher nicht vorhatte, auf eine Amme zu verzichten. Da musste ich noch schauen, ob es in Iscalis da freie Ammen gab oder ob man eine entsprechende Sklavin kaufen konnte, auch wenn ich nicht besonders viel davon hielt, Sklaven zu besitzen, wie Owain ja selber wohl am besten wusste. So oder so hatte ich aber nicht vor, mehr als unbedingt nötig zu stillen, und auch, natürlich auch wieder zu arbeiten, wenn das dann möglich war.
Als er meinte, er wolle ein oder zwei Monate vor mir nach Londinium, schaute ich kurz fragend. “Das fühlt sich seltsam an, ist aber wahrscheinlich eine gute Idee. Wir sollten dann davor besprechen, was das Haus unbedingt haben muss. Am liebsten hätte ich ja wieder so eines wie hier, aber ein kleines Bad und weniger Räume tun es wohl auch. Wir sind dann ja nur zu dritt.“
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