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RE: Cubiculum | Aglaias Privatzimmer
Meine Bewegung, mit der ich den Armreif ablegte, wurde langsamer, und ich atmete einmal tief durch. “Nein, ich habe unseren Plan nicht vergessen“, antwortete ich ehrlich und ein wenig resigniert. Natürlich erinnerte ich mich an unseren Plan, nach Londinium zu gehen. Und ich hatte das auch wirklich vor. Irgendwie. Mein Kind sollte ohne Angst aufwachsen können, und ohne den Makel seiner Mutter. Und ganz sicher wollte ich nicht, dass meine Mutter mein Kind in die Finger bekam und ihm dasselbe antat, wie mir. Nein, ich wollte mein Kind aus dem Geschäft heraushalten. Es sollte sich nicht verkaufen. Aber… ja, aber. “Wir können jetzt nicht weggehen. Der Winter hat gerade erst angefangen, und das Kind kommt auch bald. So will ich nicht umziehen. Und wenn es auf der Welt ist, muss es auch erst stark genug sein, zu reisen. Sonst stirbt es! Das will ich nicht.“ Diese Gründe musste er doch vor allen anderen einsehen!
Ich war fertig und schälte mich aus dem Kleid und wusch mich noch einmal grob an der Waschschüssel ab. Das Wasser war eiskalt. Brrr. Also beließ ich es bei einer Katzenwäsche und zog mir schnell eine weiche Tunica zum Schlafen an, um unter die decke zu krabbeln. Dort war es wesentlich wärmer.
“Lass uns noch bis zum Sommer damit warten. Bis dahin hab ich dann hier auch alles so geregelt, dass nicht alles im Chaos meiner Mutter versinkt. Und dann haben wir auch genug Geld für ein schönes Haus in Londinium mit Balneum und allem.“