RE: Cubiculum | Aglaias Privatzimmer
Ich hatte wirklich lange ausharren müssen. In meine Untertunika saß ich in Aglaias Bett und zwang mich, wach zu bleiben. Irgendwann war ich auch ein oder zweimal eingenickt, weil ich eigentlich ziemlich müde war. Als ich glaubte, ein Geräusch zu hören, wurde ich wieder wach und versuchte krampfhaft auch wachzubleiben. Aber das war leichter gesagt, als getan. Ich fragte mich schließlich, warum ich nicht einfach nach Cheddar geritten war. Morgen lag wieder ein langer Arbeitstag vor mir und ich saß hier und schlug mir die Nacht um die Ohren! Ich rieb mir gerade müde die Augen, als sich dann doch noch die Tür öffnete.
Aglaia sah auch sehr müde aus, als die hereinkam. Sie schien erstaunt zu sein, mich hier zu sehen, doch sie tat so, als wäre nicht besonderes vorgefallen. Sie ließ sich auf Bett fallen und bemerkte dann ganz verwundert, dass ich ja noch wach war. "Ja, ich habe auf dich gewartet!" antwortete ich müde. Dass ich mit meinem Leben gerade nicht wirklich zufrieden war, konnte man meiner Stimme auch entnehmen. Ich wollte gerade dazu ansetzen, sie auf den Abend anzusprechen, als sie mich bat, ihre Knöchel zu massieren. Schweigend erhob ich mich und kniete mich vor sie und begann erst den linken und dann auch ihren rechten Knöchel zu massieren. Schließlich war ich dafür verantwortlich, dass sie mein Kind trug und die Schwangerschaft auch schon sehr weit fortgeschritten war. Furius Worte schlichen dabei in meinem Kopf herum und sein Vorwurf, ich sei undankbar! Ja, vielleicht war ich das wirklich. doch welcher Mann wünschte sich nicht, dass seine Frau nur mit ihm ins Bett stieg? Aglaia wusste, wie ich darüber dachte, denn ich hatte ihr versprochen, auch mit keiner anderen Frau intim zu werden, wenn mir gerade danach war.
Doch während ich so vor ihr kauerte, kam es mir so vor, als könnte ich noch immer den Geruch dieser anderen Kerle an ihr riechen. Ich wusste nicht, mit wie vielen sie es auf diesem Fest getrieben hatte und ich wollte es auch noch wissen! Doch dieser Geruch machte mich fuchswild! "Warum tust du mir das an?" fragte ich sie schließlich, als ich von ihrem rechten Knöchel abließ.
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