Petilius Rufus löste die Causa Verctissa sowie diplomatisch als auch menschlich. Saturninus verstand das gut, denn auch das römische Recht war auf Ausgleich ausgerichtet. Man musste einen Übeltäter nicht immer mit bloßen Händen zerreißen, nur um Rache zu üben. Wenn Ovidius allerdings so weitermachte, dann würde es für die Zivilverwaltung richtig teuer. Die Summe war so hoch, dass die Frau sich mindestens einen guten jungen Sklaven kaufen konnte, der ihr wenigstens die Arbeitskraft des Sohnes ersetzte.
Saturninus nickte wohlwollend. Wenn die Frau klug war, nahm sie das Geld, verbeugte sich nochmals und machte, dass sie Boden gewann. Sie bekam viel mehr für das Leben eines armen Peregrinus, als das, was sie von ihm selbst in der Position des Petilius Rufus bekommen hätte.
Verctissa verstand die Worte nicht, aber Pertax Geste verstand sie. Sie nahm den Beutel und schaute hinein. Für eine Frau, die kaum je Silbergeld in ihren Händen gehalten hatte, war es ein nahezu überwältigender Anblick. Doch sie nahm den Beutel noch nicht an sich, sondern legte ihn in Pertax Hand zurück. Dann wandte sich an Tarutius Corvus:
" Bitte übersetze mir das Urteil des Herrschers", bat sie ihn.