12-05-2023, 11:36 PM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-04-2023, 11:38 AM)Ceridwen schrieb: Es gefiel mir überhaupt nicht, dass Niamh nun so nahe bei Petilius Rufus saß. Er hatte die bessere Sicht als Vorwand genommen, aber seine Absicht war eine ganz andere! Denn die naive Niamh schien für ihn eine willkommene Beute zu sein. Als sie dann laut nach ihrem Freund rief, den sie in den Zuschauerrängen entdeckt hatte und Furius sich darüber aufregte, blieb der Statthalter hingegen recht gelassen und fand ein solches Verhalten sogar amüsant. Daraufhin ruderte auch Furius Saturninus in bester Speichelleckermanier wieder zurück, nachdem ich anscheinend ein ernstes Wort mit dem jungen Mädchen gewechselt hatte. Zum Glück verstanden diese Römer unsere Sprache nicht. Aber auch Niamh schien nicht zu begreifen, wie ernst die Lage war!
Der Statthalter hatte sie noch einmal berührt und sich zu ihr hinübergelehnt. Wie gerne hätte ich gewusst, was er zu ihr gesagt hatte! Ich konnte nur sehen, wie sie schüchtern nickte und dann wieder lächelte. “Niamh, was hat er zu dir gesagt?" fragte ich in einem versöhnlichen Ton, um keinen Verdacht bei den beiden Männern zu erwecken. "Ich werde gleich etwas tun, was uns hoffentlich aus den Fängen dieser beiden Römer befreien wird." fügte ich hinzu. Ich verriet ihr nicht, was ich vorhatte, damit ihre Reaktion hoffentlich nicht so gekünstelt wirkte. Eine Weile beobachtete ich weiter das Rennen. Dann begann ich plötzlich zu stöhnen und griff an mein Herz. "Ohh, mir ist gar nicht wohl! Mein Herz! Niamh, komm und hilf mir!" rief ich auf Latein und war bereit, sofort aufzustehen, wenn Niamh bei mir war.
(12-04-2023, 02:45 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus amüsierte sich.
Der Princeps Officii Furius war ziemlich eifrig dabei, sich bei ihm einzuschleimen und wo er gerade noch die kleine Keltin getadelt hatte, nahm er sie jetzt sehr blumig in Schutz. Das war das Problem, wenn man in einer Führungsposition war: Alle Leute sagten nur noch das, was man hören wollte. Aber Rufus war das schon gewohnt.
Die Kleine schien das alles nicht so tragisch zu nehmen und bejahte seine Frage, zwar zaghaft, aber doch erkennbar. Sehr gut! Rufus freute sich schon sehr darauf, sie aus diesem Kleid zu schälen und ihr die Vorteile eines älteren Liebhabers näher zu bringen. Nicht, dass es wirklich einen Unterschied machte, da machte Rufus sich nichts vor. Frauen kamen in sein Bett, weil sie sich Gefälligkeiten erhofften, nicht wegen seiner Liebeskünste. Aber dennoch erfreute er sich durchaus an der Lust einer Frau und malte sich in Gedanken schon aus, wie dies wohl mit Nivis sein würde, ungeachtet der Unbequemlichkeiten eines Stalls.
Jetzt musste nur noch das Rennen zuende gehen, so dass er einen Sieger küren und sich dann mit dem süßen Rotschopf zurückziehen konnte.
Aber so weit kam es gar nicht. Als die Wagen unten gerade vorbeirauschten und der rote Wagen kurz vor dem blauen Wagen führte, bekam die ältere Keltin schräg hinter Rufus auf einmal eine Attacke und rief nach Nivis.
Natürlich drehte sich Rufus auch nach hinten, um zu sehen, was los war, und winkte sofort. “Holt einen Heiler und etwas Wasser“, befahlt er niemand bestimmten. Eine Tote direkt in seiner Nähe würde sonst als ganz schlechtes Omen noch gedeutet werden, und das konnte er nicht brauchen. Die Frau sollte soviel anstand haben und warten, bis sie zuhause war, ehe sie starb. Und am besten ihre Verwandte so lange noch bei ihm lassen.
(12-04-2023, 03:25 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: " Sucht schnell diesen Griechen, Pytheas Medicus!", herrschte Saturninus seine Sklaven an. Hoffentlich ging die Dorfälteste nicht an Ort und Stelle über den Styx? Ein schlechteres Omen konnte er sich auch nicht vorstellen:
"Und Wasser! Du hast es gehört!", er hatte keine Geduld und hätte beinahe einem anderen Sklaven eine übergezogen.
"Ganz ruhig, Ceridwen, es geht gleich besser. Hilfe ist unterwegs!" Er zog seinen blauen Umhang aus und drapierte ihn der Frau über die Schulter. Der Umhang war groß genug, notfalls konnte man eine Leiche darin einwickeln und aus der Loge schaffen, bevor jemand etwas mitbekam.
Er zuckte in Falcos Richtung die Schultern: "Zuviel Aufregung!", bemerkte er: "So ein Wagenrennen ist ja etwas ...emotional!"
Musste er nur noch Nivis beruhigen: "Keine Sorge, mein Kind. Wir tun für deine Tante alles,was wir können. Bleib du nur ruhig sitzen, wo du sitzt!"....und erfreue den Petilius, dachte er.
(12-04-2023, 05:17 PM)Marcus Salvius Falco schrieb: Falco wollte gerade etwas auf Saturninus Vorstellung erwidern als es zu diesem Zwischenfall kam. Eine ältere Frau, anscheinend eine Einheimisch schien es nicht gut zu gehen.
Falco trat etwas in den Hintergrund um der jungen Frau Platz zu machen, dieselbige die er bei seinem Freund Erwan gesehen hatte War das nicht seine Tochter oder so etwas?
Falco konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, nur das Erwan ihm das Mädchen regelrecht angepriesen hatte.
Erwan war bei einem tragischen Unfall umgekommen, doch das Mädchen sah aus als ob nichts gewesen war. Irgendwie seltsam kam ihn das ganze schon seltsam vor.
Es wurde Niamh allmählich klar, dass der Römer vielleicht etwas anderes im Sinn hatte. Er zeigte keinerlei Bereitschaft, sie nach Hause gehen zu lassen. Wie hatte sie auch nur so leichtgläubig sein können! Sie hatte ihm sogar auch noch zugestimmt und sich damit einverstanden erklärt, was auch immer er mit ihr vorhatte! Wie sollte sie nur fliehen? Wenn er ihr zu nahe kommen sollte, würde sie ihm die Augen auskratzen! Ja, das hatte sie fest vor! Um ihm nicht weiter ihre Aufmerksamkeit schenken zu müssen, konzentrierte sie sich wieder auf das Rennen.
Erst als Ceridwen sie wieder ansprach und wissen wollte, was der Römer gesagt hatte, wandte sie ihren Blick vom Geschehen auf der Rennbahn ab. "Ich bin mir nicht sicher. Ich dachte, er meinte, ich könnte gehen," antwortete sie entschuldigend. Ein Blick in das Gesicht der älteren Frau genügte, um zu wissen, dass sie sich gerade in eine Situation manövriert hatte, aus der sie schwerlich wieder von selbst herauskommen würde! Dass sie aber noch in viel größeren Schwierigkeiten steckte, hatte sie noch gar nicht bemerkt, denn sie hatte den Mann, der vor wenigen Minuten erst auf der Ehrentribüne Platz genommen hatte, noch gar nicht bemerkt. Sie setzte nun ihre Hoffnungen auf Ceridwen und ihren Trick, der sie von hier wegbringen sollte.
Nach einer Weile begann sie plötzlich zu stöhnen und griff sich an ihr Herz. Zwar verstand Niamh nicht genau, was sie sagte, doch sie begriff, was nun zu tun war! "Ceridwen!" rief sie entsetzt! Auch Petilius rief etwas, als er den Schwächeanfall der älteren Frau bemerkte. Furus Saturus schrie auch etwas in seiner Aufregung. Dann sprach er beruhigende Worte zu ihr, die sie aber nicht verstand.
Niamh versuchte nun zu Ceridwen zu gelangen. Inzwischen waren bereits Sklaven zur Stelle, die ihr etwas Wasser brachten und es der älteren Frau einflößten. "Ceridwen, ich bin bei dir," rief sie und fasste sie an der Hand. "Komm!" Sie schaute zum Ausgang. Nur wenige Schritte waren es, um hier aus dieser Falle zu entkommen. Dann blickte sie in das Gesicht des Mannes, der als letztes in der Loge Platz genommen hatte. Er kam ihr bekannt vor. Sie hatte ihn schon einmal gesehen. Je länger sie ihn anstarrte, begriff sie, dass auch er sie wiedererkannt hatte. In Erwans Haus, schoss es ihr durch den Kopf. Genau, dort hatte sie ihn gesehen. Der Gallier hatte sie an einen der Gefolgsmänner dieses Mannes verheiraten wollen. Damals, bevor sie mit Louarn davon gelaufen war!
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