RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Niamh suchte verzweifelt nach Louarn. Gerade eben noch hatte sie ihn doch noch gesehen! Doch sie konnte ihn nirgends entdecken, als die Rennwagen unten wieder vorbeidonnerten und alle Zuschauer von ihren Plätzen aufsprangen und jubelten. An ihrem neuen Sitzplatz wurde es zunehmend unbehaglicher. Sie wollte nur noch aufstehen und weglaufen. Aber am Ausgang der Loge standen Soldaten, die sie gewiss nicht einfach durchlassen würden.
Ihr Rufen hatte ihren Gastgeber verärgert. Furius Saturis sprach Ceridwen darauf an, denn er glaubte immer noch, sie sei ihre Tante. Die Alte übersetzte schnell und warnte die junge Frau vor dem Statthalter und seinem Ansinnen. Sie wusste genau, dass er ihr Knie mit Absicht berührt hatte. Sie hatte dabei ein Zittern in ihrem Bein gespürt und ihm nervös zugelächelt. Was hätte sie anderes tun sollen? Sie war in der Falle!
Der Statthalter schien ihr Benehmen zu tolerieren. Er fand es sogar lustig, worauf der Furier seine Empörung zurücknahm. Niamh versuchte, einfach nicht mehr in Petilius’ Richtung zu schauen, sondern starrte nur noch auf die Rennwagen und ihre Fahrer. Die Wagen ratterten mit hoher Geschwindigkeit über die Bahn und wirbelten Staub auf. Vielleicht gab er sie auf, wenn sie ihn ignorierte. Doch schon kurz darauf berührte Petilius sie wieder und beugte sich zu ihr. Von dem, was er ihr nun sagte, verstand sie nicht einmal die Hälfte. Er hatte sie etwas gefragt. Etwas, was mit 'gehen' zu tun hatte. Gehen… nach Hause gehen vielleicht. Genau! sie wollte einfach daran glauben, dass er sie nach Hause gehen lassen wollte. Auch wenn der Weg nach Cheddar zum Laufen doch etwas weit war.
Niamh lächelte erst wieder schüchtern und begann dann ganz zaghaft zu nicken.
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