RE: Ein Stück Land an der Straße von Iscalis nach Dubris
"Ja, ich möchte gern!" sagte ich lächelnd zu ihr. Bald schon würde auch sie unser Kind empfangen.
Nun, da sie eine weitere Decke hatte, war ihr sicher schon viel wärmer. Ich ließ mir von Lysandra noch ein Stück Käse geben und trank etwas verdünnten Wein dazu. Prisca redete indessen weiter. "Glaubst du denn wirklich, du stehst meinem Glück im Wege? Und ich habe dich auch nicht aus Mitleid geheiratet! Und deine Mitgift ist unwichtig! Ich wollte nur dich! Weil du ein großes Herz hast. Mir ist es egal, ob du ein bisschen zu groß oder zu dünn bist. Und wegen dir kann ich gar nicht unglücklich werden, denn du bist alles, was ich mit gewünscht habe!" Ich fragte mich wirklich, was ihr Bruder ihr alles angetan hatte, dass sie sich selbst für minderwertig hielt. Gut, sie entsprach nicht ganz dem Schönheitsideal. Aber dafür besaß sie andere Qualitäten. Sie war klug, gutherzig und ehrlich. Alle eigenschaften, die eine gute Ehefrau - meine Ehefrau brauchte.
"Wenn ich hier erst einmal anfange, unser Landgut zu errichten, werde ich sowieso keine Zeit mehr haben, meinem alten Leben nachzutrauern!" versicherte ich ihr dann noch. Denn ja, ich hatte vor, jeden Tag hier zu sein, um die Arbeiten zu überwachen und auch um selbst Hand anzulegen.
Wir saßen noch eine Weile beisammen und genossen das köstliche Essen, doch dann begann es zu regnen. Die Sklaven packten alles in Eile schnell zusammen und ich half meiner Frau beim aufstehen und hielt ihr die Wagentür auf. "Ich denke, wir sollten langsam die Heimfahrt antreten."
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