RE: Ein Stück Land an der Straße von Iscalis nach Dubris
Wahrscheinlich waren meine Worte schon zu viel für sie gewesen. Sie war ein so sanftes und zartbesaitetes Geschöpf, dem man nicht so viel an derber Barbarei zumuten konnte. Daher beließen wir es mit diesem Thema.
Der gute Phoebus, der gerade von seiner Erkundungstour zurückgekommen war, schnappte sich seine Tabula und den dazugehörigen Stylus und verschwand wieder, nicht ohne vorher eine leichte Verbeugung angedeutet zu haben. Wenn es um Zahlen ging, war er in seinem Element!
Prisca hatte meine Hand ergriffen. Für sie musste das auch alles noch sehr ungewohnt sein. Einen Ehemann zu haben, der nicht mehr bettlägerig war und der sich auch nicht mehr auf einen Stock stützen musste. Sie erzählte mir, dass sie im letzten Jahr so oft umziehen musste, so dass sie nie über einen Rückzugsort nachdenken konnte. "Ich bevorzuge am liebsten deine Gesellschaft, meine Liebe. So viele Jahre war ich Soldat, weil es meine Bestimmung war. Doch nun ist das alles zu Ende. Wenn ich die Kameraden von früher treffe, dann wird immer wieder aufs Neue bewusst, was mir verloren ging." Prisca war einer der wenigen Menschen, die mich nicht bedauerten, für das, was geschehen war. Deshalb hatte ich sie zur Frau genommen. Auch dieser Moment mit ihr war so schön. Wir beide zusammen spazierten über das Grundstück, was einmal unser Landgut werden würde.
Ich schlug einen Weg ein, der uns noch etwas weiter wegführte. Weg von dem Wagen und den beiden Sklaven. Auch hier standen einige Büsche und Bäume. doch mir schien dieser Ort geeignet zu sein, um hier das Haus bauen zu lassen. "Was meinst du? Wäre das ein geeigneter Platz für unser Refugium?" Ich sah ihr tief in ihre dunklen Augen, in denen ich so gerne versank. Dann nahm ich sie in den Arm, drückte sie an mich und küsste sie.
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