RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Niamh zuliebe hatte ich die Einladung des Furiers angenommen. Jedoch würde ich mir nur das Wagenrennen anschauen. Auf das Spektakel, was darauf folgen sollte, konnte ich gut und gerne verzichten! Auch wenn ich den Hintergrund des „Spiels“ dafür geliefert hatte. Ich hatte keine Lust darauf, zuzusehen wie die Verurteilten zum Vergnügen und der Sensationsgier der Zuschauer starben!
Wieder einmal hatte ich mein dunkelblaues Gewand aus Wolle angezogen. Meinen alten Schmuck, der in letzter Zeit eine Rennaissance erfahren hatte, durfte natürlich nicht fehlen. Auch nicht der Umhang aus dunkelblauer Wolle, der einer römischen Stola ähnelte.
Hywel, der mich bereits zum Empfang des Statthalters nach Iscalis gebracht hatte, war auch diesmal so freundlich gewesen und hatte uns zum Marsfeld gebracht. Die junge Hibernierin war ganz aufgeregt und aufgekratzt, als wir dort waren.
"Sieh dich vor, vor den Römern! Gib ihnen keinen Anlass, dass sie sich zu sehr für dich interessieren! Auch wenn sie dir freundlich erscheinen, kann man ihnen nicht trauen!" hatte ich Niamh noch einmal ermahnt, bevor wir uns zur Tribüne begaben. Ich hatte mich mit meinem Arm bei ihr eingehängt. Nichts ungewöhnliches, denn für Furius war ich die Tante und Niamh meine Nichte.
"Salvete Furius Saturninus und Furia Serena! Wir freuen uns, heute hier sein zu dürfen!" begrüßte ich unseren Gastgeber und seine Frau. Dann wandte mich der Furia zu. "Darf ich dir meine Nichte Niamh aus Hibernia vorstellen? Leider spricht sie noch nicht viel Latein." Ich schob die junge vor ein wenig nach vorne. Sie begrüßte die beiden mit einem schüchternen salve. Dass sie nur die Singularform benutzt hatte, um die beiden zu begrüßen, würde man ihr sicher nachsehen.
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