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Eine fremde Heimat - Ankunft
11-19-2023, 03:09 PM,
Beitrag #7
RE: Eine fremde Heimat - Ankunft
Da es aufgehört hatte, zu regnen, nutzten wir die Gelegenheit, noch etwas zu verdienen. Cassia und ich nahmen unseren Platz vor der Taberna wieder ein. Erst war Cassia dran, und dann spielte ich einen Auszug aus einer Atellana.  Das war ein derbes Stück mit viel Improvisation.  Eigentlich gab es feststehende Charaktere, die alle von mir selbst mit Masken gespielt wurden: Moccus der Narr, Buccus der Vielfraß, Pappus der Geizkragen und so weiter. Meine Masken sahen aber lebenden Politikern ähnlich, was die Leute natürlich bemerkten. Pappus beispielsweise schaute ein klitzeklein wenig aus wie der Kaiser:

" Nur Ruinen und Schrott,
der letzte Besitzer war bankrott.
Sohn Eins und Zwei,
es fehlt auf die Schnelle
eine sprudelnde Einnahmequelle"


Sohn Eins: " Wie wäre es mit einer reichen Frau?"

"Ne Frau? Und wer bezahlt die Hochzeit? Ach, verpiss dich!"

Einige erkannten die Anspielung auf die neueingeführte Urinsteuer. Atellana war nicht einfach, weil auch Zwischenrufe aus dem Publikum aufgegriffen werden mussten. Doch alles musste so wirken, als wäre es ganz einfach und ein großer Spaß. Und eine ordinäre Sprache gehörte dazu. 

Mein Blick fiel auf eine römische Familie unter den Zuschauer: Vater und Sohn und Tochter vermutlich. Sie sahen so freundlich und wohlgenährt aus. Da tat es mir Leid, dass ich vor den jungen Leuten einen Kraftausdruck benutzt hatte.  Genauso eine Familie schwebte mir zum Überwintern vor. Sie wirkte nicht so, als würde sie ihre Sklaven quälen oder hungern lassen.

Die junge Frau schaute uns zu. Ich nahm ein kleines Tuch, klappte es so um, dass sie hereinfassen konnte und hielt es ihr hin.:
"Bitte greife hier einmal hinein, schöne edle Dame!" Würde sie hineinfassen, würde sie ein hübsches, aus Stroh gebasteltes Blümchen herausziehen.

Ich schenkte Cassia einen festen Blick, und wandte mich dann direkt an den Vater der kleinen Familie:
"Hast du nicht Interesse daran, zwei unterhaltsame Sklaven zu erwerben, guter Herr?", fragte ich und machte eine tiefe Verbeugung:. Cassia deutete ich an, auch eine zu machen:

"Wir heißen Nicander und Cassia und stehen zum Verkauf!"
[Bild: 1_26_01_24_4_43_25.jpeg]
[Bild: 3_15_08_22_9_43_44.png]
"Scheinsklave" Numerius Norbanus Paullus
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