>>> Ich kam in unser Gemach, da hatten Fenia, Sylvana und ein paar Furiersklavinnen schon Stellas Gepäck ausgepackt und verstaut. Meine Fridila trug bereits ihre Nachttunika, ihr schwarzes Rabenfederhaar fiel über ihre Schultern und sie stand am Fenster und blickte hinaus. Quiwon schlief in seinem
Wigelin.
Ich sah Stellas Profil gegen den Nachthimmel, und ganz leise trat ich hinter sie, küsste sie und mein Herz schlug vor lauter Liebe bis zum Hals.
Ich hielt sie fest, während ich sprach:
"Stella, ich wollte dir sagen, was ich über den Vorschlag deines Cousins denke. Und sei mir nicht gram deswegen. Doch ich will immer aufrichtig zu dir sein und das auch jetzt:
Das Recht Roms war für mich stets etwas Großes, ja Heiliges. Mein Vater Sonnmar hat es verehrt, als er Rom diente, und Rom hat ihn zum Lohn zu seinem Bürger gemacht. Mit seinem Dienst bei der Flotte hat er sein ganzes Leben dieses Recht beschützt. Mein Vater ist ein aufrechter Mann und nicht der Lüge fähig, und so hat er mich erzogen.
Und du weißt, dass mich nicht kümmert, was andere Menschen über mich sagen. Es ist mir gleich, solange ich vor mir selbst bestehen und ohne mich zu schämen in den Spiegel blicken kann. An unserer Liebe war nichts Falsches. Ich bin mit dir geflohen, aber wir haben nicht gelogen um eines Vorteils Willen. Im Gegenteil, wir haben alles ertragen, was das Schicksal uns auferlegt hat.
Doch ich kenne die Welt, aus der du kommst, liebste Fridila, nicht gut. Du meintest, dass seine voreheliche Geburt unserem Quiwon oder auch dir schaden könnte? Das ist etwas, was ich nie und nimmer wollen würde.
Ich vertraue dir daher, mein Albenmädchen, dass du weißt, was für Quiwon und mich das Beste ist"
Ich drückte meine Frau an mich.