RE: Ein Stück Land an der Straße von Iscalis nach Dubris
Prisca ging erstaunt auf das kleine Wäldchen zu und betrachtete jeden Baum, als wäre er ein Wunder. Offenbar hatte sie noch nie einen richtigen Wald gesehen, denn sie war wohl immer nur in Londinium und Iscalis geblieben. Ich hingegen kannte die dichten Wälder Britannias nur zu gut. Ich wusste, welche Gefahren dort lauerten! Neben den wilden Tieren waren es vor allem diese Barbaren, die unbescholtenen Bürgern auflauerten. Was sie mit ihnen zu tun pflegten, hatte ich auch einmal sehen müssen. Sie hängten die toten Körper ihrer Opfer einfach in die Bäume und ließen sie dort vermodern. Aber das brauchte Prisca nicht zu erfahren. Sie war zu empfindsam für solche Dinge. Sie liebte diesen Ort und das wollte ich nicht durch solche üblen Geschichten verderben. Sie berührte einen dicken alten Baum mit ihrer Hand, als wollte sie ihn spüren. Wahrscheinlich war das eine ihrer typischen weiblichen Sentimentalitäten!
Ich hingegen kümmerte mich lieber um das Praktische und untersuchte den Boden. Er war fruchtbar genug, um etwas darauf anzupflanzen. Vielleicht Gemüse oder Obstbäume. Oder ich könnte die Wiesen nutzen, um Vieh zu halten. Ich rief Phoebus zu mir, damit er meine Pläne aufschreiben konnte. Ich überlegte, wie viele Arbeiter ich brauchte, um das Land zu kultivieren.
"Diese Bäume dort müssen weg!" Ich zeigte auf ein paar Bäume, die mir im Weg waren. Egal, was ich mit dem Land vorhatte, diese Bäume störten nur! Meine Frau sah das aber anders, sie hatte sich in diese Baumriesen verguckt! "Was soll ich denn sonst damit machen? Das Holz kann man gut gebrauchen." Ich war da viel pragmatischer. Aber ich hatte sie ja mitgenommen, damit sie mir ihre Meinung sagen konnte. "Was denkst du, wozu diese Bäume gut sind? Was würdest du mit diesem Land machen?" Vielleicht hatte sie ja eine gute Idee, die mir entgangen war.
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