RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Ihre Augen hatte Nathaira geschlossen, während ihre Finger etwas zitternd über den Oberkörper ihres Dominus glitten, in der stillen Hoffnung das Linos verstehen würde. Er sollte ihr beim entkleiden behilflich sein. Das ihr Herr mit seinen Gedanken gar nicht bei ihr verweilte, sondern mit seinen Gedanken bereits in die Zukunft, an seine Zukunft dachte, wusste Nathaira nicht. So war es nicht verwunderlich das Nathaira mit einem verwirrten Ausdruck auf ihrem Gesicht ihre Augen öffnete und ihren Dominus direkt anblickte. Wieso zögerte Linos? Hatten ihn seine Gelüste etwa nur oberflächlich übermannt? Wollte er überhaupt nicht mit ihr schlafen? Jetzt da sich Nathaira auf ihn einlassen würde? Zögerlich hob sich ihre schmale Hand und bettete sich auf die Wange ihres Dominus, wobei Linos das sachte beben ihrer Finger durchaus bemerken durfte. Und wieso lächelte ihr Herr denn auf einmal so merkwürdig? Sein Lächeln wirkte schief, hing nur in einem seiner Mundwinkel und erreichte seine Augen auch nicht? Was war hier nur los? Was ging ihrem Herrn durch den Kopf und wann würde er sich ihr endlich mitteilen? Fragen über Fragen die Nathairas Geist marterten und sie nur noch verwirrter dreinblicken ließen.
Widerstandslos ließ sich die claudische Sklavin schließlich auf den Schoß ihres Herrn ziehen, als sie den bestimmenden Zug an ihrem Handgelenk fühlen konnte und blickte Linos mit bang pochendem Herzen entgegen. Wieso? Wieso erklärte er ihr, dass sie nicht miteinander schlafen konnten? Hatte ihr Herr etwa doch Gewissenbisse? Aber sie war doch seine Sklavin. Somit konnte der claudische Verwalter tun und lassen was er wollte? Auch mit ihr das Bett teilen. Trommelnd pochte Nathairas Herz in ihrer Brust, während sie mit angehaltenem Atem ihrem Dominus entgegen blickte. Und schließlich ließ Linos die Bombe platzen und erklärte, dass er zurück nach Rom gehen würde und sie hier in der keltischen Provinz bleiben würde. Als Hochzeitsgeschenk an Claudia Sabina. Erschrocken und unendlich traurig blickte die claudische Sklavin ihrem Herrn entgegen, während Linos deutlich zu spüren bekam, wie sich Nathaira auf seinem Schoß verkrampfte.
Tränen begannen sich in Nathairas Augen zu sammeln, als sie ihren Kopf an Linos Brust presste und ihre zitternden Finger in seiner Oberbekleidung verkrallten. Nein. Das konnte nicht sein. Linos durfte sie nicht verlassen. Wieso? Wieso konnte sie nicht mit ihm zusammen nach Rom gehen? Mit bebenden Schultern klammerte sich Nathaira nur noch fester an ihren Dominus und vermied es ihm in die Augen zu sehen.
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