"Aber ja, kein Problem!" entgegnete ich ruhig, als der Princeps officii eine Abschrift meiner Urkunde verlangte. Wegen der Urkunde machte ich mir keine Sorgen. Dafür hatte Cathbad damals gesorgt. Ich wusste nicht genau, wie er es geschafft hatte, sie zu organisieren. Vielleicht war sie ja auch gefälscht, Allerdings hatte ich damit noch nie ein Problem gehabt. Dann nahm ich an, dass es auch diesmal so sein würde.
Die Frau fuhr verwundert um, als sie meine Worte in ihrer Sprache vernahm und fragte mich, ob ich sie verstehen konnte. Ich nickte.
"Ja, das tue ich! Du kannst mir alles erzählen. Ich werde deine Worte dann in die Sprache der Römer übersetzen."
Daraufhin begann sie zu erzählen. Ich hörte ihr gut zu und blickte erstaunt auf, als sie den Tod ihres Sohnes erwähnte. Die Frau war also nicht wegen einer belanglosen Streiterei hergekommen. Sie hatte ihren Sohn verloren! Sofort begann ich zu übersetzen.
"Sie sagt, ihr Name sei Verctissa und ihr Sohn heiße Vernico. Sie leben in Iscalis und sie ist gekommen, um Gerechtigkeit für den Tod ihres Sohnes zu fordern!" Ich blickte kurz zu dem Furier hinüber, widmete mich aber dann wieder der Frau, die weiter zu erzählen begann.
"Sie sagt, er sei ihr einziger Sohn gewesen und sie sei schon viele Jahre verwitwet. Sie sagt, es sei ein Römer gewesen, der ihren Sohn grundlos getötet hat. Nun fordert sie den Tod des Mörders oder eine Entschädigung für ihren Verlust, falls die Familie des Mörders höher gestellt sei. Sie möchte, dass ich ihre Worte dem Statthalter übersetze."
Dann wandte ich mich wieder zu der Frau.
"Dein Verlust schmerzt mich sehr! Ich werde alles versuchen, was in meiner Macht steht, damit dir Gerechtigkeit widerfährt!" versprach ich ihr. Nun lag es an dem Römer, Gerechtigkeit walten zu lassen. Aber falls der er nun kalte Füße bekommen sollte, würde ich mich später selbst um die Sache kümmern!
Der Frau nickte ich noch einmal aufmunternd zu, nun alles zu sagen, was sie wusste.
kursiv = britonisch