RE: Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina
Wie meine Frau, hielt auch ich mich zunächst im Hintergrund und beobachtete das feierliche Treiben. Für mich war es das erste Ereignis nach meiner Genesung, zu dem ich geladen worden war. Meiner Frau oblag es sogar, der Braut als Pronuba beizustehen. Schließlich war sie nun eine verheiratete Frau und die junge Claudia, die heute Iulius‘ Frau werden würde, eine ihrer Freundinnen.
Nach und nach waren die Gäste eingetroffen. Einige gehörten zu den vornehmsten Familien der Stadt und waren daher auch hochgestellte Persönlichkeiten. Ich musste mich an solche Veranstaltungen erst noch gewöhnen. Sie waren weit entfernt von dem, was ich bisher gewohnt war. Vielleicht wirkte ich daher auch etwas steif. Erst recht als dann auch noch ein altes Keltenweib auftauchte! Ich fragte mich, ob sie sich an der Tür geirrt hatte. Aber offensichtlich war sie eingeladen worden. Seltsam, wen der Iulier so alles zu seiner Hochzeit geladen hatte!. Aber vielleicht war sie ja auch auf Bitten der Braut da. Frauen neigten ja manchmal zu eigentümlichen Ideen.
Verständlicherweise waren auch viele Militärangehörige geladen, denn schließlich war der Bräutigam gegenwärtig der ranghöchste Offizier der II. Augusta. Da waren zum Beispiel die übrigen Tribunen und auch Centurio Octavius. Es würde nicht ausbleiben, mit dem einen oder anderen Kameraden ein Gespräch über alte Zeiten führen zu müssen. Auch das würde neu für mich sein, denn wenn ich ehrlich war, trauerte ich meinem Leben immer noch nach. Alles war damals viel einfacher gewesen.
Gespannt verfolgte ich dann die Zeremonie, bei der meine Frau dann auch, wie vorgesehen, ihre Rolle spielte. Doch damit war ihre Aufgabe noch nicht erledigt. Wahrscheinlich war es ihr ganz recht, dass sie nun die Hochzeit verlassen konnte, um das Hochzeitsgemach in der Villa Iulia vorzubereiten.
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