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Normale Version: Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina
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[Bild: Heirat-Franz-Xaver-Winterhalter-1805-73-...d-Prin.jpg]
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Der A.D. V ID. IUL. DCCCXXXI A.U.C war gekommen, und es war mein Hochzeitstag. Da es sich um eine neuerliche Verbindung zwischen zwei großen Patrizierhäusern handelte, war alles strengstens beachtet worden, was glücksverheißend und alles peinlich vermieden worden, was ein schlechtes Omen war. Ein Bote war bis nach Londinium zum Statthalter Claudius Crus geritten, der der Sohn meines Vormunds und damit auch mein Verwandter war. Freilich trafen wir ihn gar nicht mehr an. Also baten wir seinen Nachfolger Petilius, der gleich uns einer renommierten Adelsfamilie entstammte, dazu, dachten aber nicht, dass er unter der Bürde seines Amtes Zeit finden würde. Da hätten wir schon in Londinium heiraten müssen.
Meine Freundin Prisca war meine Pronuba, und meine Cousine Serena nahm als nächste weibliche Verwandte die Stelle meiner Brautmutter ein.
Der gute Nefertem, Catos Sklave, war als Einlader zu allen Honoratioren und was sonst Rang und Namen hatte, geschickt worden.
Die Villa Claudia war mit Grün und frischen Blumen unter Linos Anleitung geschmückt. Die Ahnenmasken waren aus den Seitenflügeln herausgetragen und frisch gereinigt im Tablinum ausgestellt. Alle verschiebbaren Wände hatte man verschoben, um Licht und Heiterkeit einzulassen, aber da es Mittags auch in Britannien durchaus heiß werden konnte, waren Baldachine im Garten aufgespannt.
In der Küche hatte man in den letzten Tagen alle möglichen Speisen vorbereitet und was fehlte, hatte man bei der Wirtin Fabata bestellt. 
Nur ein großes Unterhaltungsprogramm hatten wir nicht. Beziehungsweise: Ich wusste nicht, welchen Überraschungsgast Cato herbeibringen würde. 
Vielleicht einen keltischen Sänger? (wobei die Musik der britannischen Rhapsoden zumindest für meine Ohren recht schräg klang)
Die Claudier- und aushelfenden Iuliersklaven hatten allesamt neue Tuniken bekommen und standen mit verschiedenartigen Getränken und kleinen Pasteten, die man aus der Hand essen konnten, bereit. Das gute Silber- und Goldgeschirr war aus den Truhen geholt, und Bran und vermutlich auch Nathaira  hatten fast eine ganze Woche damit verbracht, jeden Silberlöffel auf Hochglanz zu polieren.
Im Tablinum standen auch die Sessel für uns, das Brautpaar, die mit Lammfellen belegt waren.

Anfangen würde unsere Hochzeit mit der Eingeweideschau eines Opfertieres, die der Haruspex, der die Legio II Augusta begleitete, ausführen würde. Wenn das Ergebnis günstig ausfallen würde ( und das musste es einfach, denn das auserwählte Schweinchen, welches noch friedlich Küchenabfälle fraß, strotzte vor Gesundheit – hatte ich schon erwähnt, dass ich nicht gerne Blut sah?), würde unsere Pronuba die rechte Hand von mir und Cato verbinden. Dann würden die alten Götter angerufen, Tellus, Juno, Ceres und Picumnus und Pilumnus. Dann würde unser Ehevertrag, der auch im Tablinum ausgestellt worden war, verlesen und von allen Hochzeitszeugen unterzeichnet. Und dann waren wir eigentlich auch schon verheiratet.
Es würde ein großes Festmahl geben, und bei Dämmerung würde der Brautzug zur Villa Iulia stattfinden. Und dann würde geschehen, was mir Prisca im Nymphäum unter dem Siegel der Verschwieghenheit anvertraut hatte. Doch daran wollte ich nicht denken. Ich dachte lieber daran, dass ich beim Fest im Mittelpunkt stehen würde. Wann hatte man schon einmal diese Chance?

* Bildnachweis
Bei Mars, Cato war nervös und aufgeregt. Schlimmer als vor seiner erster Schlacht. Natürlich hatte er nicht geschlafen. Nach der Enthaarungsprozedur, dem Duftbad und der Ankleidung war er ab und an zwischen Tobsucht und Ablenkung mit seinem Dicken war er wie in seinem Tribunenhaus hin und her gerannt.
Bonni und ein teil der Sklaven hatten sich, so weit es ging, vor seinen typischen Anfällen in Sicherheit gebracht. Erst das Eintreffen des Centurio Octavius hatte einen beruhigenden Einfluss auf ihn. Dieser achtete darauf, dass Iulius von nun an nicht mehr dem Wein zusprach, dafür aber ein wenig feste Nahrung zu sich nahm. Octavius würde auch ein weiterer Trauzeuge sein.


Endlich Tribun Iulius Cato war soweit bereit. Gekleidet in weißer Toga und einer weißen Tunika mit dem breiten roten Streifen. Begleitet wurde er von der ebenso in weißen Tuniken gekleidete III Centurie, als Ehrengeleit. Der Zug setzte sich in Bewegung. Von der Castra Augusta zur Villa Claudia würde sie natürlich zu Fuß gehen.
An der Villa Claudia, dem Wohnsitz der Braut Claudia Sabina angekommen, warteten die Legionäre draußen. Ihr Centurio begleitete den Bräutigam.
Einige Sklaven wuselten noch hektisch umher während Iulius suchend umher spähte. Irgendwann entdeckte er sie, seine Herzallerliebste, als er in Richtung Peristyl ging. Mit der für sie ungewohnten Frisur ahnte er, dass sein Augenstern bestimmt genauso wenig geschlafen hatte wie er. Ob sie auch so aufgeregt war?
Der Anblick des putzmunteren grunzenden Schweinchen war es sicher der lang ersehnte Tag war gekommen. Vor zwei Tagen hatten sie beide schon Iuno geopfert.
Die Trauung würde nun mit der Eingeweideschau beginnen. Der Haruspex wartete schon. Bei seinem Anblick fiel Cato ein, er wusste nicht ob seine Liebste Blut sehen konnte. Er hatte schon davon gehört, das manche Braut in Ohnmacht fiel, beim Anblick und Geruch des Blutes. Das fehlte noch die Braut des Tribun und dann so was.
Die Vertretung der Brautmutter übernahm die Cousine Serena, die Gemahlin Saturninus.
Die Eingeweideschau war vorbei und die Pronuba Accia Prisca stand bereit und verband unsere rechte Hände. Jetzt wurden die alten Götter Tellus, Juno, Ceres, Picumnus und Pilumnus angerufen.
So wirklich bekam Cato nicht viel von der Trauung mit. Sein Augen waren in der meisten Zeit nur bei seiner Braut. Er wusste seine Stütze Octavius würde ihn vor Fehlern bewahren, auf ihn hatte er sich bisher immer verlassen können.
Was fehlte noch der Ehevertrag mit der Unterschrift der Trauzeugen, das Festmahl und dann endlich....
Saturninus war einer der geladenen Trauzeugen. Er war ohne seine Gattin Serena gekommen, denn diese vertrat heute die Brautmutter ihrer Cousine und hatte schon in der Villa Claudia übernachtet. Der Furius hatte als sein Gefolge Scaevus und den Wagenlenker Frowin dabei. Die roten Haare des Galliers leuchteten wie eine kleine fröhliche Flamme, fand er. Gleich an der Tür nahm er sich eine Dattelpastete (er konnte Datteln nie widerstehen und ließ sie sich sündhaft teuer aus dem Orient bringen) und kaute erst einmal zu Ende, bevor er nach links und rechts grüßte. Die wichtigen Leute kannte er beim Namen, was die Namen der Gattinnen und der respektiven Kinderschar anging, flüsterte ihm der hilfreiche Scaevus die Daten zu. Einige der anwesenden Jungen wollten mit Frowin über Wagenrennen sprechen, und eine Dame mit Fächer, Schwester des ersten Bürgermeisters,  konnte es sich nicht verkneifen, von hinten eine von Frowins Locken zu fassen und daran zu ziehen: " Himmel, die Farbe ist ja echt"

Saturninus hatte Cato erspäht. Der Iulius war etwas bleich um die Nase, fand er, aber das würde sich im Laufe des Tages schon noch geben. Er umfasste die Oberarme des Iuliers zur Begrüßung:

"Salve mein Verwandter! Ja, durch die Hochzeitszeremonie müssen wir alle mal durch, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ich wünsche Dir den Segen aller wohlmeinenden Götter und dass deine Ehe genauso glücklich wird wie die von mir und Furia Serena"
Frowin war natürlich dem Befehl seines Herrn gefolgt und hatte ihn zur Hochzeit begleitet. Doch in ANbetracht dessen, dass sein wichtigstes Rennen ihm bevorstand, hätte er lieber weiter trainiert. Er konnte sich nicht helfen. Ihm kam das hier alles wie eine große Zeitverschwendung vor und er konnte sich nicht daran erfreuen. Training nahm nun seine gesamte Zeit ein. Seit sein Dominus ihm die Tatsachen auf den Tisch geknallt hatte, hatte er praktisch nichts anderes gemacht. Das Ehepaar, welches das Landgut bewirtschaftete, fürchtete schon, er sei erkrankt, wenn er abends totmüde in seine Schlafstatt kroch. Die Wahrheit war, dass er einfach erschöpft war. Er fühlte sich ausgelaugt und schwach und es war immer noch nicht genug. Er würde das Rennen verlieren und dann würden all diese warmen Gesichter und bewundernden Blicke einfach verschwinden...
Natürlich musste er sich zusammenreißen und grüßte die Jungs lachend, während er versuchte, die penetrante Ziege mit dem Fächer zu ignorieren. Lediglich Scaevus musste mitbekommen haben, welche steinerne und gehetzte Miene er trug, wenn sonst vermeintlich keiner hinsah.
Narcissus war nicht eingeladen. Natürlich war er das nicht. Welcher patrizische Kerl bei klarem Verstand lud männliche Huren auf seine Hochzeit ein? Aber wo ein Wille, da ein Gebüsch oder wie es so schön hieß. Er hatte natürlich einen Weg gefunden.
Da Aglaia für ihn so gut wie nicht mehr greifbar war, amüsierte sich Narcissus meist auf eigene Faust und so hatte er es sich nicht nehmen lassen, die Musikgruppe für den Hochzeitsempfang ausfindig zu machen und sich dort auf die Schnelle noch einzukaufen. Die Jungs waren erst skeptisch gewesen, aber glücklicherweise kannte er sich ja mit Instrumenten, Gesang und Tanz aus. Dafür hatte er aber auch hoch und heilig versprechen müssen, keinen Ärger zu machen. Er trug sogar formelle und gediegene Kleidung.
Guter Laune stand er mit den anderen bereit und ließ bereits leise Klänge auf einer tragbaren Harfe, während er die Blicke schweifen ließ. Den Trauzeugen kannte er auch, wie es schien. Er hatte den süßen Sklaven dabei und noch einen Rothaarigen. Den Wagenlenker, nicht? Der sah aber ziemlich steif aus. Fast so steif wie der Bräutigam.
Ich hatte mir die Haare mit Wasser gekämmt, damit sie am Kopf anlagen und nicht wie Borsten in die Höhe standen. Ich trug eine neue grüne Tunika und trug Silberplatten voller Speisen nach draußen und auch Wein und Wasser. 
Dabei war ich ziemlich kleinlaut. 
Denn mein Leben würde sich bald gehörig ändern. Ich war nämlich Bestandteil der Mitgift von Domina Sabina. Ich würde bald die Villa Claudia verlassen und ihr in der Villa Iulia dienen.*
 Dabei hatte ich richtiggehend Angst vor Herr Iulius Cato. Ich war ihm einmal in die Quere gekommen, als er Frowin verführen wollte . Ich hatte Hilfe geholt. Bestimmt hatte der römische Herr eine Sauwut auf mich gehabt. Aber vielleicht hatte ich auch Glück. Und er erinnerte sich nicht mehr an mich. Ich war im letzten Jahr ganz schön in die Höhe geschossen. 



(10-06-2023, 03:33 PM)Frowin schrieb: [ -> ]Natürlich musste er sich zusammenreißen und grüßte die Jungs lachend, während er versuchte, die penetrante Ziege mit dem Fächer zu ignorieren. Lediglich Scaevus musste mitbekommen haben, welche steinerne und gehetzte Miene er trug, wenn sonst vermeintlich keiner hinsah.


Ich hatte zu arbeiten und daher keine Zeit, mit den anderen Jungen zu schwatzen. Eine Weile hörte ich der  Musik zu. Da war ein Junge mit gelben Haaren, der spielte irgendein Dings mit Saiten.  Das klang schön. Aber da sah ich meinen großer Freund Frowin. Er sah mächtig fein aus. Und er hatte Muskeln bekommen. Jetzt würde bestimmt keiner mehr wagen, ihn einfach anzutatschen. Als ich das leere Tablett in die Küche bringen wollte, nutzte ich die Gelegenheit und quetschte mich zu ihm durch:
"Hallo Frowin. Weißt noch wer ich bin?", fragte ich. Frowin sah irgendwie traurig aus, fand ich jedoch. Dabei müsste er doch platzen vor Stolz über Ruhm und Ehre und die Gunst seines Dominus. Oder war das nicht alles?



* Sim off: Das ist mit dem Spieler von M. Claudius Menecrates abgesprochen

Frowin, der in die Ferne geblickt hatte, wo eine düstere Zukunft auf ihn wartete, kehrte mit einem Mal in die Gegenwart zurück. Die fiese Alte mit dem Fächer und den Grabbelhänden war fort, stattdessen stand dort ein junger Kerl, der ihm zunächst bekannt vorkam. Etwas dümmlich musterte er den Knaben, der ihn mit Namen ansprach, bevor da etwas in ihm wach wurde. Er machte große Augen und lächelte zum ersten Mal seit seiner Ankunft ehrlich.
"Du bist doch der Junge von diesem einen Mal...", sagte er verwundert, aber erfreut. "Bran, richtig? Meine Güte, du bist ja gewachsen. Warst du nicht zuvor viel kleiner? Ich wusste nicht, dass du hier Sklave bist. Wie geht es dir?"
Er sah das Tablett in Brans Hand. Vermutlich musste er arbeiten und hatte keine Zeit für Gespräche.
Frowin hielt sich beim Essen lieber völlig zurück. Es waren viele Leckereien im Umlauf, doch seit dem Gespräch mit seinem Dominus ließ er davon völlig die Finger. Die beiden Gutsverwalter beklagten sich schon, dass er sich noch zu Tode hungerte und tatsächlich hatte er den üblichen Konsum so stark eingeschränkt, dass er beinahe ständig Hunger hatte. Dass er sich häufig schwach fühlte, setzte er damit in Zusammenhang, dass er nicht genug trainierte. Auch dies hier war nichts als eine Ablenkung.
(10-06-2023, 03:12 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: [ -> ]Saturninus war einer der geladenen Trauzeugen. Er war ohne seine Gattin Serena gekommen, denn diese vertrat heute die Brautmutter ihrer Cousine und hatte schon in der Villa Claudia übernachtet. Der Furius hatte als sein Gefolge Scaevus und den Wagenlenker Frowin dabei. Die roten Haare des Galliers leuchteten wie eine kleine fröhliche Flamme, fand er. Gleich an der Tür nahm er sich eine Dattelpastete (er konnte Datteln nie widerstehen und ließ sie sich sündhaft teuer aus dem Orient bringen) und kaute erst einmal zu Ende, bevor er nach links und rechts grüßte. Die wichtigen Leute kannte er beim Namen, was die Namen der Gattinnen und der respektiven Kinderschar anging, flüsterte ihm der hilfreiche Scaevus die Daten zu. Einige der anwesenden Jungen wollten mit Frowin über Wagenrennen sprechen, und eine Dame mit Fächer, Schwester des ersten Bürgermeisters,  konnte es sich nicht verkneifen, von hinten eine von Frowins Locken zu fassen und daran zu ziehen: " Himmel, die Farbe ist ja echt"

Saturninus hatte Cato erspäht. Der Iulius war etwas bleich um die Nase, fand er, aber das würde sich im Laufe des Tages schon noch geben. Er umfasste die Oberarme des Iuliers zur Begrüßung:

"Salve mein Verwandter! Ja, durch die Hochzeitszeremonie müssen wir alle mal durch, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ich wünsche Dir den Segen aller wohlmeinenden Götter und dass deine Ehe genauso glücklich wird wie die von mir und Furia Serena"


Seltsam der Anblick und die Worte des Furius beruhigten Cato doch jetzt wirklich eine wenig. Er umfasste nun seinerseits dessen Arm seine Lippen zeigten ein leichtes Lächeln. „Mein lieber Saturninus ich danke dir für deine Anwesenheit und Unterstützung. Im vertrauen vor keiner Schlacht war mir so wie jetzt. Wie manche es schaffen diesen Schritt gleich mehrmals in ihrem Leben zu machen?“
Gleich danach sah er den Wagenlenker, hatte Furius ausgerechnet ihn mir heute vorführen wollen, wenn der wüsste, wie wenig der und die anderen ihm bekannten wohlgestalteten jungen Männer ihn heute interessierten. Nein heute gab es weit wichtigeres.
Ach übrigens kennst du den anderen Trauzeugen? Den Centurio Octavius ein zuverlässiger Mann.“ Damit winkte er diesen mit einer leichten Handbewegung heran. „Octavius dir ist der edle Furius Saturninus bekannt?“
Ich konnte überall schlafen. Selbst mit Zöpfen, die so stramm mit Wollbändern umwickelt und aufgesteckt worden waren, so dass sie auf meiner Kopfhaut juckten. Ich setzte mich rittlings auf einen Stuhl und legte mein Gesicht auf meine Arme und meine Arme auf die Lehne - und ja. Ich war erst aufgewacht, als der Morgen schon graute. Dann trieb ich alle zur Eile an. Fehlte noch, meine eigene Hochzeit zu verschlafen. Mit dem Schleier so drapiert, dass er mein Gesicht verbarg , trat ich nun vor die Geladenen. Ich war nicht so groß wie Prisca, jedoch schon recht hochgewachsen, und wie alle Claudier hielt ich mich sehr aufrecht. Nun gut, man übersah mich nicht.
Ich grüßte nach allen Seiten. Durch den Schleier sah ich nicht gut. Ich folgte dem Klang der Musik, bis vor mir die Ehesessel auftauchten. 
Aber meinen Cato hätte ich durch jeden Schleier erkannt. Auch er war groß, und sah in seiner strahlendweißen Toga gerade zu göttlich aus. Ich wäre am liebsten zu ihm hingelaufen, hätte ihn mit der Freude begrüßt, die ich empfand, doch mein archaischer Aufzug ließ mich stocken. Mir war, als wären wir heute gar nicht Cato und Sabina, sondern zwei Mitwirkende in einem uralten Theaterstück. 

Serenas Furius und der junge Wagenlenker Frowin standen bei Iulius Cato, und Furius hatte gerade etwas gesagt. Es war wohl etwas Nettes, denn sie umfassten sich wie Freunde. Es war wie gesagt eine der vornehmsten Aufgabe einer Dame, Versöhnungen zwischen Familien zu erwirken. Ich hatte noch gar nicht damit angefangen, doch es schien schon zu funktionieren.

"Seid allesamt gegrüßt", sagte ich freundlich und ließ mir von Anaxarete erstmal auf den Sessel helfen. Dort saß ich und senkte züchtig den Blick. 

Der erste Schritt war, im Garten das Schweinchen zu schlachten und aus seinen Eingeweiden zu lesen.  Als ich daran dachte, war ich froh, dass ich durch den Schleier nicht gut sehen konnte. Hoffentlich las der Haruspex - das war der Seher, der aus den Eingeweiden las, er war durch seinen spitzen etruskischen Hut und sein besticktes Gewand leicht auszumachen - nur Gutes.
(10-08-2023, 08:02 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: [ -> ]Seltsam der Anblick und die Worte des Furius beruhigten Cato doch jetzt wirklich eine wenig. Er umfasste nun seinerseits dessen Arm seine Lippen zeigten ein leichtes Lächeln. „Mein lieber Saturninus ich danke dir für deine Anwesenheit und Unterstützung. Im vertrauen vor keiner Schlacht war mir so wie jetzt. Wie manche es schaffen diesen Schritt gleich mehrmals in ihrem Leben zu machen?“
Gleich danach sah er den Wagenlenker, hatte Furius ausgerechnet ihn mir heute vorführen wollen, wenn der wüsste, wie wenig der und die anderen ihm bekannten wohlgestalteten jungen Männer ihn heute interessierten. Nein heute gab es weit wichtigeres.
„Ach übrigens kennst du den anderen Trauzeugen? Den Centurio Octavius ein zuverlässiger Mann.“ Damit winkte er diesen mit einer leichten Handbewegung heran. „Octavius dir ist der edle Furius Saturninus bekannt?“


Octavius Fronto der Centurio nickte Furius grüßend zu. "Salve edler Furius. Ja wir sind uns ein um das andere mal begegnet. Besonders erinnere ich mich  an unsere erste Begegnung, bei der Ankunft von Claudius Menecrates.“ 
An den Bräutigam gewandt meinte er: „Interessant eine Hochzeit so nah mit zu erleben. Wann hat unsereins schon einmal Gelegenheit dazu. Ich danke dir für die Einladung aber besonders für die Ehre als weiterer Trauzeuge fungieren zu dürfen".
Der Centurio sah wie die verschleierte braut sich in ihren Sessel setzte. Er war schon ganz gespannt sie ohne Schleier zu sehen, denn wie es hieß sollte sie außerordentlich schön sein.
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