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Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina
10-26-2023, 04:33 PM,
Beitrag #24
RE: Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina
(10-26-2023, 01:28 PM)Accia Prisca schrieb: Während der Vorbereitungen und der Opferschau hatte Prisca sich noch im Hintergrund halten können. Sie mochte es gar nicht, wenn alle sie anschauten, was aber sehr häufig passierte, weil sie selbst viele Männer an Höhe überragte. Für eine Frau war sie einfach unverschämt hoch gewachsen und dabei auch noch sehr schlank und flach, was immer mitleidige oder ablehnende Blicke hervorrief. Prisca wusste nicht wirklich, welche davon schlimmer waren.
Doch dann war es so weit, und sie musste nach vorne treten und sich den Blicken der Gesellschaft aussetzen. Sie hielt den Blick vor sich auf den Boden gerichtet, so gut es eben ging, bis sie zwischen Sabina und Iulius Cato stand. Der Pontifex opferte das Schwein und rezitierte dabei gefühlt die halbe Abstammungslinie der beiden sich vermählenden, in deren Name das Opfer stattfand.....
(10-26-2023, 02:18 AM)Marcus Iulius Cato schrieb:
Er konnte es sich nicht verkneifen, Iulius Cato musste näher an das Opfertier herantreten, um einen genauen Blick auf das Schweinchen und seine Innereien werfen.
Zufrieden mit dem Ergebnis schaute er auf seinen Augenstern. Auch wenn er keine Ahnung von der Leberschau hatte, sicher war sicher, er war nun einmal ein misstrauischer Mensch.....

Es wurden eine Menge Details vorgetragen an diesem Tag. Alleine unsere Abstammungslinien dauerten länger als ein Durchgang einer Klepshydra.
Cato näherte sich dem Opfer an die Götter und schaute interessiert zu. Ich nicht, niemals. Unter dem Schleier schloss ich einen Moment lang die Augen.

(10-26-2023, 01:28 PM)Accia Prisca schrieb: Schließlich war es so weit und die Zustimmung der beiden stand an. Prisca atmete noch einmal nervös durch, um sich zu sammeln, ehe sie erst Sabinas rechte Hand ergriff, dann die rechte Hand von Iulius Cato, und beide vor ihrem Bauch dann gut sichtbar für alle Zeugen ineinander legte. Keiner von beiden wehrte sich dagegen, und damit gehörte Sabina von jetzt an Iulius Cato.
“Ihr seid verbunden“, sagte Prisca wahrscheinlich für das Publikum zu leise, aber es galt dennoch. Sie trat zurück und lächelte noch einmal ganz knapp und ein wenig mitleidig Claudia Sabina zu, ehe sie wieder einen Schritt zurücktrat. Ab jetzt gehörte die Bühne wieder dem Brautpaar, und sie, Prisca, musste sich aufmachen in die Villa Iulia, um dort das Brautgemach noch vorzubereiten. Etwas, das sie nur zu gerne jetzt tun wollte, um nicht länger im Mittelpunkt zu stehen.

"Danke, liebe Prisca", flüsterte ich. Und gleichzeitig stieg ein Gefühl großer Freude in mir auf. Den engen Gürtel, die stramm geflochtenen Zöpfe, die spürte ich nicht mehr. Ich war mit Iulius Cato verbunden. Hatte ich schon erwähnt, dass ich jetzt wahrlich und wahrhaftig verheiratet war?

(10-26-2023, 02:18 AM)Marcus Iulius Cato schrieb:
Erleichtert atmete er auf nachdem die Gebete verklungen und die Stille zu ende war.
Jetzt nur noch den Ehevertrag und alle Förmlichkeiten vorbei gehen lassen. Der Schleier war gefallen und jeder konnte die strahlende Braut sehen.
Starr stand er da, strahlte seine Braut an und wartete nur noch darauf, dass die Pronuba Prisca, die Hände von Sabina und ihm, Cato ineinanderlegte.
Bei genauem hinsehen sah man den Schweißfilm auf seiner Stirn. Ihn quälte die Frage wann durfte er seine Frau endlich küssen? Wann war es angebracht, schicklich oder wie immer man das nannte?
Für ihn gab es jetzt einfach kein halten mehr, wie in einem Traum nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie einfach voller Leidenschaft. Sollte es doch jeder sehen.

Es war üblich, dass der Bräutigam die Braut nun küsste. Cato riss mich in seine Arme und küsste mich leidenschaftlich. Sein Griff war stärker als ich mit gerechnet hatte. Noch nie in meinem Leben war ich so umarmt worden. Als er mich losließ, fühlten sich meine Lippen wund an. Ich wagte aber nicht, sie zu berühren. Einen Moment lang wurde ich ganz schüchtern. Dann aber besann ich mich auf meine Pflichten, als Cato den "Überraschungsgast" präsentierte.

(10-26-2023, 02:18 AM)Marcus Iulius Cato schrieb:
Natürlich hatte er keinen Hunger, nur einen kleinen Schluck wein bevor er sich um die Gäste kümmerte. Endlich Nefertem erschien und hatte seinen Überraschungsgast bei sich. Auf dem Weg zu der Dorfältesten sah er Narcissus den Künstler in der Kunst der Wunscherfüllung und lächelte ihn an.
Für einen Römer und ganz bestimmt für Iulius, unüblichen leichten Verbeugung begrüßte er sie. „Werte Ceridwen, es freut mich, dass du meine Einladung angenommen hast. Darf ich dir meine Gemahlin vorstellen?“ Mit einer Handbewegung wies er die Richtung an. Er spürte die Blicke und wie einige ihm fast Löcher in die Haut brannten.
(10-24-2023, 10:42 PM)Ceridwen schrieb: <<<

Die Fahrt nach Iscalis hatte eine Weile gedauert. Aber nun hielt der Wagen an und kurz darauf öffnete der junge dunkelhäutige Sklave die Tür und war mir beim Aussteigen behilflich. "Danke", sagte ich ihm mit einem Lächeln, als ich seine Hand ergriff. Schnell richtete ich mir mein dunkelblaues Gewand aus Wolle und überprüfte mit meinen Fingern, ob die goldenen Ohrringe und mein Torques, der ebenso aus Gold gefertigt war, noch richtig saßen.

Nachdem auch Ciaran  aus dem Wagen gestiegen war, führte uns der Sklave ins Innere der Villa. Dort, im Tablinium waren schon etliche Gäste versammelt. Wie mir schien, waren wir gerade zur rechten Zeit gekommen, denn Wie mir schien, waren wir gerade zur rechten Zeit gekommen, denn ein römischer Priester besah sich die Leber eines geopferten Schweines. Ich kannte nicht genau den Ablauf einer römischen Hochzeit, doch ich wusste, dass nun nicht der richtige Zeitpunkt war, um das Hochzeitspaar zu begrüßen. Damit wollte ich warten, bis die Zeremonie vorbei war. Denn konnte man dem Iulier und seiner Braut auch noch gratulieren.

Gespannt verfolgte ich also den rituellen Teil der Hochzeit, bis letztendlich der Ehevertrag vorgelesen wurde. Das war wieder typisch römisch, dachte ich im Stillen für mich. Für alles brauchten sie Verträge und alles musste festgeschrieben sein. Ohne das war ihr Leben nur halb so schön. Ich sah kurz zu meinem jungen Begleiter und ließ dann meinen Blick über die Gäste schweifen. Neben den vielen Gästen, die ich nicht kannte, war es Furius Saturninus und seine Frau, die mir recht schnell ins Auge fielen. Dann war da noch dieser Tribun, der an Beltane sein Unwesen in Cheddar getrieben hatte und natürlich noch jede Menge anderer hochrangiger Offiziere.
Als nun die Gäste das Brautpaar zu beglückwünschen begannen, war es nun auch für mich an der Zeit, mich bemerkbar zu machen. Wobei sicher allen Gästen meine und Ciarans Gegenwart nicht entgangen war.

"Salve Iulius! Ich möchte dir und deiner Braut meine herzlichsten Glückwünsche überbringen. Auf dass eure Ehe gelingen möge!"

Der Überraschungsgast war eine Keltin. Es war nicht Bonni, sondern eine hochgewachsene ältere Frau mit dem Habitus einer Isispriesterin. Ihr Gewand war aus dunkelblauer Wolle, und sie trug einen goldenen Halsreif und Ohrringe.
Als sie uns ansprach, um uns zu gratulieren, kämpften in mir einen Moment lang Scheu (eine Dame soll sich nie in den Vordergrund spielen) und Mutwillen miteinander. 
Mich entzückten Kelten nämlich. Ich fand, dass es sehr ansprechende, schöne Leute waren. 
Für was fuhr man denn in entfernte Provinzen, wenn man nicht Land und Leute kennen lernen wollte?
Der liebe Cato! Er wusste das, und deshalb hatte er mir echte Kelten für meine Hochzeitsfeier besorgt.
"Dynnargh, Arlodhes ker, ha grassa" , sagte ich langsam. Es war bestimmt keine gebildete Sprache, sondern das mit lateinischen Wörtern durchmischte Britonisch, das man bei Händlern, Handwerkern und Sklaven in Iscalis hörte.*
 Ein wenig davon hatte ich aufgeschnappt. 

Einen neugierigen Blick warf ich auf den Mann an Ceridwens Seite. Er war groß und ... nun ja, er sah wie ein Pirat aus. Nicht dass ich je Piraten begegnet wäre auf meiner Reise. Wäre ich ihnen in die Hände gefallen, hätte mein Vormund entweder eine große Summe Lösegeld bezahlen müssen, oder man hätte mich gar nach Parthien verkauft.  Oder Schlimmeres. Ich wusste also Isis sei Dank  nicht, wie Piraten aussahen. Doch zumindest stellte ich mir Piraten wie diesen Kelten mit der eigentümlichen Frisur und dem kühnen Profil vor. 
Er musste merken, dass ich neugierig war, und ich wandte den Blick schnell ab. Ob das Ceridwens Mann war? Er war viel jünger als sie, aber man sagte, dass die Keltinnen außergewöhnlich freizügig in diesen Dingen waren. Ich musste Ceridwen auch umbedingt noch unbedingt fragen, warum die Ikenerfürstin Bonni zwar mein Geschenk angenommen hatte, aber dann fortgelaufen war. Vielleicht hatte ich sie beleidigt. Barbaren waren soo empfindsam. 


Sim off: * Kornisch: Willkommen, liebe Dame und danke

[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor Mulieris): Caius Plautius Leander
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RE: Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina - von Claudia Sabina - 10-26-2023, 04:33 PM

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