BASILICA DER THERME VON ISCALIS |
Die hiesige Basilika war wie in allen Thermen Kultbereich und gesellschaftlicher Treffpunkt zugleich.
Der Statthalter selbst hatte sie als
Gerichtsort vorgeschlagen.
Das mochte an ihrer prächtigen Ausstattung und guten Akustik, aber auch daran, weil fast alle römische Bürger leidenschaftliche Zuschauer von Gerichtsprozessen waren, liegen: Die Basilika fasste zumindest die Einwohnerschaft des halben Städtchens.
Natürlich würde die Basilika streng bewacht und am Eingang kontrolliert werden. Saturninus, der für die Organisation verantwortlich war, hatte den Badebetrieb nicht nur einen, sondern gleich zwei Tage still legen lassen. Das erlaubte dem Militär im Vorfeld, Soldaten bis in den Dachstuhl zu schicken, um alles, wo sich ein Attentäter verstecken konnte, vernageln und verschließen zu lassen und dem LAPP rechtzeitig ein Sicherheitskonzept vorzulegen.
Saturninus wusste, dass das eine zweischneidige Sache war. Es wurde von einem Politiker erwartet, sich frei und ungezwungen unter der Bürgerschaft zu bewegen. Nur ein Tyrann musste schließlich seine Mitbürger fürchten. Doch wenn der Furius aufrichtig war - schon seit Caesars Zeiten haute diese Idealisierung der Verhältnisse nicht mehr hin. Also verließ man sich auf den Schein. Das beste Beispiel war der LAPP selbst, der unter seiner prächtigen Amtstoga ein Kettenhemd trug.
Dann aber war die Basilica hergerichtet und wartete nur noch auf den Gerichtstag.
Sim off: BIldnachweis: Bernhard Grueber (1807-1882), Public domain, via Wikimedia Commons