RE: Furius Saturninus zu Gast - für Kiki
Ich lachte. Eselsmilch wie Kleopatra, die Königin Ägyptens? Das war wirklich drollig. Ich schüttelte den Kopf. “Nur gutes Öl, sauberes Wasser, ab und zu ein wenig germanische Seife“, denn das war bekanntermaßen die Beste. Und außerdem ziemlich teuer. Ich musste ja durchaus ein paar Erwartungen erfüllen, und die erfüllte man nicht, wenn man sich billig kleidete – oder badete.
Ich ließ mich von ihm so ziehen, wie er mich haben wollte, und legte ihm die Arme locker auf die Schultern, um ihn ein wenig im Nacken zu kraulen. Die meisten Männer mochten so sanfte Berührungen, vor allen Dingen nach dem Coitus.
Und er fing an, mich auszufragen. Früher oder später wollten alle Männer mich kennenlernen und etwas über mich wissen. Natürlich erzählte ich ihnen nicht die Wahrheit! Die wollte ganz sicher keiner wissen! Die Männer kamen her, um sich zu entspannen, etwas Spaß zu haben, sich fallen zu lassen in dem Wissen, sich etwas exklusives und teures für ihr Wohlbefinden zu gönnen! Keiner wollte da traurige Geschichten hören, noch dazu solche, die meinem Bild als teure Kurtisane entgegenstanden.
“Einfach nur Kiki. Und meine Eltern stammen aus Nubien, ja. Meine Mutter sagte, sie wäre eine nubische Prinzessin gewesen, aber mein Vater war von zu niederem Stand, um offiziell um sie zu werben…“ Eine halbe Lüge. Ich hatte keine Ahnung, wer meine Eltern waren, ich hatte sie nie kennen gelernt, oder war zu klein gewesen, um mich an sie zu erinnern. Aber wie das halt so ist bei Waisenkindern, dachte auch ich mir eine Geschichte aus, wer sie gewesen waren. Und das war eben meine Geschichte. “Ich wurde in Rom geboren, und verlor beide früh. Glücklicherweise fand Aglaia mich und nahm mich auf.“ Auch das ließ wesentliche Teile meiner Geschichte weg, die aber ebenfalls nicht dazu geeignet waren, sie in heiterer Gesellschaft zu erzählen.
Auf einmal sah er mich fast flehentlich an und bat mich, bloß nicht schwanger zu werden. Ich lachte und küsste ihn, erst einmal sanft, und dann noch ein paar Mal kurz und stürmischer hinterher, um ihn von diesem betrüblichen Gedanken zu befreien. “Keine Angst, mein liebster Furius Saturninus. Das kann ich dir versprechen, dass du bei mir da niemals Angst haben musst. Ich werde ganz sicher nicht schwanger, sei da ganz unbesorgt.“
Ich küsste ihn noch einmal und grinste ihn an. “Soll ich dann Aglaia holen gehen?“
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