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Szenen einer Ehe
Kurz vor Sonnenuntergang war ich von der Arbeit zurückgekommen. Ich hatte mit dem Graben der Gießgruben begonnen. Eine Arbeit, die sehr anstrengend und langwierig war. Dementsprechend war ich schmutzig und verschwitzt. Bevor ich zu meiner Frau ging, wusch ich mich und kleidete mich in eine frische Tunika. Auf Hosen verzichtete ich, den die würde ich sicher eh nicht lange anhaben. Ich freute mich schon auf sie. Den ganzen Tag hatte ich nur an sie denken können. Seit Lughnassadh waren wir noch ein Stück enger zusammengewachsen. Sie hatte mir das größte Geschenk gemacht, dass ein Mensch einem anderen machen konnte, als sie mir die Freiheit schenkte.
Heute wollte ich ihr noch ein Geschenk machen. Ich hatte wirklich lange daran gearbeitet und es hatte gedauert, bis ich für die Halskette, die ich ihr damals auf dem Sklavenmarkt versprochen hatte, genügend Material zusammen hatte. Es war eine Kette geworden, die aus lauter goldenen Perlen bestand. Jede dieser Perlen war ganz filigran mit feinen Spiralen, Kreisen und anderen Ornamenten verziert. Dadurch war jede Perle ein Unikat. Nun hatte ich sie endlich fertiggestellt und sie in ein Tuch eingeschlagen, dass ich auf dem Ritt nach Iscalis direkt an meinem Körper getragen hatte. Nun hatte ich das Päckchen unter meiner Tunika versteckt, denn ich wollte sie damit überraschen.
Ich eilte zu ihrem Cubiculum und klopfte aus Gewohnheit an, bevor ich eintrat. "Da bin ich endlich!" sagte ich lächelnd und ging zu ihr.