RE: Furius Saturninus zu Gast - für Kiki
So auf seinem Schoß konnte ich durchaus fühlen, dass cih ihn ablenkte. Aber offenbar noch nicht genug, wenn er noch reden konnte. Ich rutschte einmal unschuldig auf ihm herum, als ob ich mich zu seinem Sklaven umdrehen wollte, aber eigentlich wollte ich nur meinen süßen Hintern etwas mehr an seinen Schritt schmiegen für einen kurzen Moment. Und er trank seinen Wein recht stark, weshalb ich würde aufpassen müssen, mit ihm nicht zu viel zu trinken. Sonst war am Ende ich es, die abgelenkt war.
“Oh, ich gratuliere dir!“ sagte ich aufgeregt und mit einem sehr freudigen Lächeln. Männer waren immer sehr stolz, wenn sie einen Erben gezeugt hatten, da war etwas Begeisterung nur angemessen.
Dann aber sprach er weiter und wollte mit mir einen exklusiven Vertrag, was dann doch etwas mehr Aufmerksamkeit erforderte. Neunhundert Sesterzen waren jetzt nicht wenig. Ich überschlug, was ich sonst so im Monat verdiente, denn mein Preis war nicht billig. Dafür hatte ich häufig auch freie Tage oder nur einen Kunden. Ein Luxus, den ich durchaus zu schätzen wusste. Immerhin war ich keine Zwei-As-Hure hinter der Therme. Ich suchte mir meine Kunden aus, nicht anders herum. Auch wenn sowohl die Männer als auch Olympias das manchmal vergaßen und in… günstigere Muster verfielen.
Genug abgeschweift, ich sollte zur Sache kommen. Und da gab es ein paar fragen. “Was genau meinst du, dass du nicht warten möchtest? Ich sitze ja nicht den ganzen Tag nur hier herum und spinne Wolle“, gab ich ihm zu bedenken. Das war nämlich einer der Unterschiede zwischen einer Ehefrau und einer Hetäre. Ich saß nicht langweilig den ganzen Tag im Haus herum und wartete darauf, dass mein Ehemann mich mit seiner Anwesenheit beglückte, weil sich meine ganze Welt nur um ihn als Sonne drehte. Ich ging aus, ich tanzte, ich musizierte, ich ging auf Feste, zu den Spielen oder ins Theater. Ich lebte davon, dass man mich sah, mich lachen hörte und mich begehrte. Ob ich da gerade einen Mäzen hatte oder nicht, war zweitrangig. Aber neun Monate nur zuhause, und niemand würde mich mehr kennen. Keiner würde wissen, dass er mich begehren musste. Niemand würde mich mehr einladen!
“Wenn du mein Mäzen sein möchtest, sage ich sicher nicht nein. Aber wenn ich nicht auf Feste gehen darf und mich amüsieren, dann wird mir langweilig! Ein Mädchen wie ich hat Bedürfnisse! Ich will lachen und feiern und die Therme unsicher machen und Gerüchte hören.“ Und ich hatte auch Grenzen. Und dass mich ein Mann an seine Seite stellte, während seine Frau schwanger daheim herumsaß, das war in der höheren Gesellschaft dann doch undenkbar. Alle dürften wissen, dass der Platz zwischen meinen Schenkeln gerade ihm gehörte, aber das hieß noch lange nicht, dass ich an seiner Seite stehen durfte. Vor allen Dingen nicht, während seine Frau schwanger war.
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