RE: Garten der Gwarch
"Ja, das habe ich!" entgegnete sie ihm nickend. "Weil er es verdient hat! Als ich ihm damals zum ersten Mal begegnete, erzählte er mir, ich würde ihn an seine verstorbene Tochter erinnern. Aber sag mit Dunduvan, tut man so etwas seiner eigenen Tochter an, was er mir angetan hat? " Sie schüttelte ihren Kopf und war wieder so aufgewühlt, weil alles wieder so präsent war. "Nein, ich brauche keine Andenken an Erwan. Dass ich nun hier sein kann und frei bin, ist mir Andenken genug!"
Offenbar glaubte er allen Ernstes, Ciarans Schabernack sei der Wille der Götter gewesen. Natürich! Niamh hatte ihn von Anfang an für einen komischen Kautz gehalten und wenn er nun so etwas von sich gab, würde sich daran auch kaum etwas ändern.
"Das mag schon sein! Dann wollten die Götter eben nicht, dass ein Kind in mir heran wächst." Nicht von dir und auch von keinem anderen Mann, dachte sie. Vielleicht würde es auch niemals wieder einen Mann in ihrem Leben geben.
Sie spürte, wie sich bei diesem Gedanken ihre Augen wieder mit Tränen füllten. Die letzten Wochen hatten ihr viel abverlangt. Ihr ganzes Leben war aus den Fugen geraten. Im Grunde wünschte sie sich doch nur eins: Ein bisschen Normalität! Und so erstaunte es Niamh schon fast, als Dunduvans Stimme plötzlich ganz sanft klang. Dafür war sie ihm dankbar.
"Ja, ich wurde gerächt!" sagte sie nickend mit belegter Stimme.
"Leb auch du wohl, Dunduvan! Und hab Dank!" Einen Moment lang hatte sie geglaubt, ihn doch mögen zu können. Doch dann brach sein eigentliches Wesen wieder hervor und er war wieder der Alte! Eilig wandte sie sich zum Gehen um, als er verkündete, seine Schädel seien gar.
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