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Atrium | Wieder eine Rechtsberatung
09-25-2023, 03:08 PM,
Beitrag #13
RE: Atrium | Wieder eine Rechtsberatung
"Der Gerichtsstand ist Dumnonia, werter Plautius Seneca", antwortete Saturninus, ein wenig bei sich erstaunt, dass man ihn missverstanden hatte, doch dann sagte er sich, dass der Rechtsgelehrte ein Rechtsgelehrter war und quasi zwangsweise jede Silbe auf die Goldwaage legte: 
"Der Lucretius sitzt auf seinen Liegenschaften wie eine Spinne im Netz" Er hatte schon verstanden, dass da rechtlich zunächst nichts zu machen war. 
Auch wenn er immer noch der Meinung war, dass der Geist des Gesetzes umgangen worden war, denn selbst der sittenstrengste Zensor konnte nicht wollen, dass eine Patrizierin völlig mittellos und ohne Mitgift in der Subura landete.
Er hätte, da Serena im Augenblick des Todes ihres Vaters als bruderlose und unvermählte einzige Tochter doch noch eine Agnatin gewesen war, und das Gesetz nicht das Intestatenrecht betraf, sich natürlich eine andere Auskunft erwünscht. Er hoffte nur, dass seine Gemahlin dadurch nicht ganz und gar entmutigt wäre. Es würde andere Mittel und Wege geben.

Wenn Plautius damals schon gelebt hätte, hätten die Römer auch nie die Sabinerinnen einfach rauben können, dachte er, sondern man hätte darauf bestanden, dass vor der Entführung ein Vertrag mit allen Modalitäten verfasst worden wäre. Das wäre so langwierig geworden, dass wir bereits in der Frühzeit ausgestorben wären. Und Rom wäre nie die Herrin der Welt geworden.....

"Es geht mir daher darum, Serenas gewiss edlen Onkel an die Großzügigkeit zu mahnen, die eine edle Abstammung mit sich bringt. Es ist keine Pflicht des geschriebenen Rechtes. Es ist eher eine sittliche Verpflichtung, die älter ist als das. 

Ich danke dir für den Tipp mit der Steuerfahndung. Natürlich hoffe ich sehr, den Sinn des Onkels, wenn er Serena, die in Würde und Tugend seinem teuren verstorbenen Bruder gleicht, wiedersieht, zu wandeln", 
das wusste Saturninus nicht, aber er fand, dass das gut klang: 
"Doch wenn er hartherzig ist, gibt es nichts Besseres als ein wenig Druck, das harte Herz zu erweichen. Auf jeden Fall werde ich nun auch mein Testament machen, mit zwei Fideskomiss für mene Gattin und meine Cousine. Und jede einzelne Tochter dazufügen.  Der Gedanke ist mir unerträglich, dass den Frauen meiner Familie das Gleiche widerfahren können"

Ihm kam ein Gedanke, und da Geduld nicht seine Stärke war, fragte er direkt:
"Wärst du, bis ich einen Sohn habe, bereit, mein Erbe zu sein, werter Plautius Seneca? Dir würde ein Viertel des Erbes verbleiben"

Selbst ein Viertel nach dem Falcidischen Gesetz war viel Vermögen. Das existierte aber auch wiederum deshalb, weil niemand mehr hatte ein Erbe antreten wollen, von dem er nichts oder wenig bekam.

 Plautius Seneca war indes auf das Furiervermögen nicht angewiesen, und Saturninus hielt ihn für einen Mann von Ehre. Er würde den Furierinnen ihren Teil gewiss ausbezahlen. Außerdem gab es gerade außer Saturninus selbst keine männlichen Furier, sondern nur Babies.
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Honoratior von Iscalis
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RE: Atrium | Wieder eine Rechtsberatung - von Tiberius Furius Saturninus - 09-25-2023, 03:08 PM

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