RE: Hinter Boguognatus' Hütte - Nach dem Reden ist vor dem Reden
Natürlich stürzte Alun sich auf dieses kleine Detail, und wartete mit einem ganzen Haufen an Informationen und Spekulationen auf. “Du bist ja schlimmer als ein altes Waschweib. Woher weißt du sowas?“ fragte cih zurück. Ich zumindest hatte nicht die geringste Ahnung von dem, was er da so erzählte, und ich war wohl häufiger in Cheddar oder unter Kelten als er. Mein Bruder war wirklich ein Waschweib.
“Ja, sie war Priesterin damals. Und angeblich kannte sie meine Mutter. Aber… Ich wollte an Lughnasad mit ihr reden, aber sie erzählte irgendeinen Mist, dass Cathbad sie angeblich umgebracht hätte. Dabei war sie zu der Zeit schon lange nicht mehr auf Mona. Keine Ahnung, warum sie so einen Mist erzählt. Ich mein, wenn sie Cathbad hasst, geschenkt. Da haben wir alle wahrscheinlich mehr Grund dazu, als sie je haben wird. Aber ich lass mich ungerne von anderen Leuten in persönliche Rachezüge ziehen und für dumm verkaufen.“
Ja, ich war immer noch wütend deswegen und glaubte Ceridwen da schlicht nicht. Es machte keinen Sinn, und woher sollte sie das wissen? Meine Mutter war krank geworden, wie viele andere Leute eben auch krank wurden, und daran gestorben. Da war nichts seltsames dran. Und Caradoc hätte nicht zugelassen, dass Cathbad mich mitnimmt und ausbildet, wenn es für diese Behauptung Beweise geben würde. Nein, ich hatte mich dazu entschieden, es nicht zu glauben. Es durfte schlicht nicht stimmen.
“Natürlich sind wir nicht verlobt“, meinte ich dann auch immer noch in entsprechend düsterer Stimmung scharf und rollte noch einmal die Schultern, damit es bequemer an der Wand wurde. Ich brummelte kurz, weil ich Alun eigentlich nicht anmaulen wollte, aber das Gespräch hatte meine Stimmung in den Keller gedrückt.
Und Alun machte es nicht gerade besser. “Ja, Calum hat auch sowas gesagt“, brummte ich vor mich hin, als Alun meinte, dass wir ein Anrecht auf Liebe hätten. Ich war mir da wirklich nicht so sicher. “Und was ist, wenn die Römer mich eines Tages erwischen? Was meinst du, wie lange sie brauchen werden, um herauszufinden, wo meine Familie wohnt? Wie lange, bis sie anfangen würden, die Kinder vor ihren und meinen Augen zu foltern, um aus uns herauszubekommen, was wir sonst noch wissen?“
Ich schüttelte den Kopf. “Ich bin nicht bereit, dieses Risiko einzugehen. Versuch gar nicht erst, mich vom Gegenteil zu überzeugen.“ Ja, ich war da sehr sicher in meiner Meinung. Es war nicht so, als ob ich Kinder hasste oder keine wollte. Aber es war einfach zu gefährlich, für alle von uns.
Und ich bemerkte, dass Alun meine Frage nicht beantwortet hatte, bezüglich ihm und Prisca. Ich ahnte schon, warum er mir nicht gleich versicherte, dass er aufpasste. Ich seufzte. “Ich hoffe wirklich, du weißt, was du tust, Bruder“, meinte ich nur. Denn ich war mir nicht sicher, ob Alun nicht etwas dummes tun würde, sollte sein Mädchen ein Kind erwarten.
Falke
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