RE: Hinter Boguognatus' Hütte - Nach dem Reden ist vor dem Reden
Irgendwie schien sich die Idee, sie zu unserem Volk zu bringen, bei ihm zu verfestigen, auch wenn ich das für eine sehr schlechte Idee hielt. “Was Frauen sagen und was sie dann wirklich tun, sind zwei verschiedene Dinge, Alun. Glaub mir, ich weiß das sehr gut.“ Und das tat ich wirklich. Allein Niamh hatte gesagt, dass sie mich liebte, dann dass sie mich nie wieder sehen wollte, dann wieder, dass sie mich wollte, dann, dass sie bei den Priesterinnen bleiben wollte, und schließlich, dass ich sie in Ruhe lassen sollte, ehe sie mir wieder gesagt hatte, dass sie mich liebte. Von dem, was Frauen so sagten, konnte einem schwindelig werden.
“Ich weiß leider keine Lösung für dein Problem. Vielleicht, wenn du dir jetzt gleich eine neue Stellung suchst? Er wird ja wohl nicht dafür sorgen, dass du dann gleich wieder rausgeworfen wirst? Vielleicht bei jemandem, der ihn sowieso nicht leiden kann. Du würdest Dunduvan sicherlich begeistern, wenn du irgendwie in die Stadtverwaltung oder so kommst, um da spionieren zu können.“ Ich zuckte mit den Schultern. Alun sah sehr römisch aus, er hatte da wesentlich mehr Möglichkeiten als ich. Und auch, wenn es hier grade um eine Liebschaft und nicht um unseren Auftrag ging, der schwebte einfach auch immer mit über allem.
Alun wollte über alles nachdenken und meinte, am Ende entschieden die Götter. Ich lächelte einmal kurz freudlos und lehnte mich wieder mit verschränkten Armen an die Hütte. “Die Götter entscheiden manchmal seltsam. Niamh wohnt hier in Cheddar, wusstest du das?“ Keine Ahnung, warum ich es ihm erzählte. Vielleicht, damit er sich etwas besser und nicht so alleine fühlte in Liebesdingen. Im Grunde hatten gerade mehrere von uns da ihre Geheimnisse. Calum hatte Flavianus Pü. Alun seine Römerin. Und ich hatte Niamh. Die Götter schienen wirklich gerade vieles daran zu setzen, dass wir eben nicht unseren eigentlichen Auftrag weiterführten.
Falke
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