RE: Hinter Boguognatus' Hütte - Nach dem Reden ist vor dem Reden
Oha. Kein Wunder, dass Alun damals auf dem Dach nichts hatte sagen wollen, als Ciaran ihn darauf angesprochen hatte, dass er nach Sex roch. Das wär auch eine Neuigkeit gewesen. Hey, Ja, ich vögle die Frau meines Arbeitgebers. Wobei, wahrscheinlich hätten Dunduvan und Ciaran das noch bejubelt, weil es zeigte, dass Römer nicht treu waren. Und solange das alles nur ein Spaß geblieben wäre, wäre es auch kein Problem.
Dass sie sich in Alun verliebt hatte, war ein kleines Problem. Das war gefährlich, weil verliebte Frauen konnten Ärger machen. Verliebte verheiratete Frauen konnten VIEL Ärger machen. Jap, ich wusste das auch schon aus leidiger Erfahrung – auch wenn ich sowas nie absichtlich getan hatte. Grade von verheirateten Frauen versuchte ich, die Finger zu lassen, eben wegen diesem Ärger. Das Problem war, dass Alun sich wohl auch in sie verliebt hatte, und jetzt darunter litt.
Ich seufzte und überlegte einen Moment, was ich sagen sollte. “Nein, das kannst du wohl nicht. Ich meine, wohin solltet ihr auch gehen? Du kannst hier ja nicht weg, und sie wird wohl was dagegen haben, wenn du losziehst und ihre Landsleute tötest.“ Ja, die Situation war wirklich nicht einfach.
“Wenn sie ihren Mann verlassen würde, könntet ihr dann? Also, ich meine, jetzt mal theoretisch? Die Römer verschachern ihre Frauen ja alle, als wären sie bloß Beischläferinnen.“ War ja nicht so, als gäbe es sowas bei uns Kelten nicht auch, dass man sich eine Frau kaufte wie eine Kuh. Aber das waren dann eher nieder geborene oder unfreie, oder Mädchen, die durch ihren Verkauf ihre restliche Familie ernährten.
“Ich meine, du weißt ja, dass unser Leben nicht wirklich Platz bietet für Familie und all das. Wenn die Römer uns irgendwann auf die Schliche kommen…“
Ich schaute kurz auf. Eigentlich wollte ich Alun ja nicht runterziehen. Er lag ja sowieso schon am Boden. Ich verschränkte leicht die Arme und lehnte mich gegen Boduognatus’ Hütte. “Erzähl mal von ihr. Wie ist sie denn so?“
Falke
|