RE: Hinter Boguognatus' Hütte - Nach dem Reden ist vor dem Reden
Ja, was war denn das Schlimmste? Dass sie verheiratet war – nämlich mit meinem Arbeitgeber? Ja, so etwas kam ab und zu vor, aber eigentlich tat man so etwas nicht! Dass sie Römerin war? Das war bereits ein Sakrileg! Man verleibte sich einfach nicht mit dem Feind! Dass ich mit ihr über meine wahre Herkunft gesprochen hatte? Das war dämlich und unverzeihlich! Oder dass ich von ihr schier unmögliche Dinge verlangt hatte, wenn sie mich wirklich wollte? Das hatte sie wahrscheinlich von mir fortgetrieben.
Offenbar hatte Louarn uns in Aluns Stall gesehen oder gehört, damals am Tag des Festes und am Tag, an dem der gallische Tuchhändler für seine Verbrechen gerichtet worden war Wir hatten uns ja auch nicht zurückgehalten.
"Ja, das war unser erstes Mal. Ich hatte sie zum Fest begleitet, weil … weil ihr … ihr Mann verhindert war. Ja Louarn, sie ist eine verheiratete Frau! Aber das ist nicht das Schlimmste! Das Schlimmste ist, sie ist eine Römerin! Ich habe mich in eine Römerin verliebt, Louarn! Sie ist Sabinius‘ Frau. Accia Prisca ist ihr Name und sie ist auch über beide Ohren in mich verliebt und sie will mit mir durchbrennen. Aber ich habe ihr gesagt, dass ich nicht kann." So weit, so gut! Nein, nicht gut! Wahrscheinlich würde mir Louarn schon gründlich den Kopf waschen, weil ich mich mit einer verheirateten Frau vergnügt hatte. Aber mit einer Römerin? Das ging gar nicht! Aber ich konnte nicht anders!
Manchmal spielten die Götter mit uns ein grausames Spiel.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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