RE: Die Hütte von Boduognatus
Ich rechnete ja damit, dass mein Aufzug mal wieder für ein paar dumme Sprüche sorgen würde, die ich mir dann von meinen Brüdern anhören musste, aber dass ein wildgewordener … wer oder was war der denn überhaupt? … Typ plötzlich mit gezücktem Dolch auf mich losstürzen wollte, als ich ein nicht besonders positives Salvete in die Runde geworfen hatte. Louarn konnte ihn gerade noch zurückhalten und stellte ihn uns dann auch als Madoc vor. Er sei ein entlaufener Sklave des Balventius Varro, der etwas zu berichten hätte. Da war ich ja mal gespannt. Den Balventius kannte ich nur von Hörensagen. Da er der Pächter der Mienen um Iscalis war, galt ihm natürlich unsere besondere Aufmerksamkeit.
Madoc sah mich verwundert an, begann dann aber zu erzählen. Ich musste grinsen, als er damit begann, dass er am Abend unserer großen Show, die wir bei dem Tuchhändler veranstaltet hatten, fliehen konnte. Sicher würde Ciaran gleich noch eine Handbreit größer werden, als Madoc meinte, das Feuer hätten die Götter geschickt.
Das was Madoc letztlich erzählte, hörte sich beunruhigend an. Allerdings war die große Frage, ob man dem Kerl einfach so auch vertrauen konnte. schließlich hätte er auch ein römischer Spion sein können. Wenn das so war, würde ich ihn später noch eigenhändig umbringen, denn er kannte ja jetzt meine Tarnung!
Schließlich gab auch Ciaran noch seinen Senf dazu und reizte den Kerl erst einmal. Von diesem Tribun Ovidius, dessen Lippe von Lou verunstaltet worden war, hatte ich tatsächlich auch schon einmal gehört. Einige der Sklaven in Sabinius‘ Haus hatten da mal etwas erwähnt, dass seine Leute sie belästigt hätten, weil sie besonders Sklaven und Peregrine besonders scharf kontrolliert hätten. Ich fragte mich nun tatsächlich, was der Tribun noch getan hatte, das Calum in platt machen wollte. ausgerechnet Calum, der in letzter Zeit so gar nicht damit zurecht kam, was wir taten.
Auch Dunduvan war zögerlich gegenüber diesem angeblich geflohenen Sklaven, denn eigentlich gab es im Augenblick keinen Grund für eine Strafaktion im Hinterland. Aber brauchten die Römer immer einen Grund? Wenn es keinen gab, erfand man eben einen!
"Wieso lässt der Balventius einen wie dich in sein Haus? Wärst du in seinen Minen nicht viel besser aufgehoben?" fragte ich Madoc schließlich. Natürlich hatte nicht jeder Römer eine Abneigung gegen Britannier, wie Sabinius Merula. Dennoch bevorzugten die meisten doch eher zivilisiertere Sklaven, als einen abgerissenen unrasierten Kelten mit langem Haar.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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