RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Ich lauschte seiner sehr vernünftigen Erklärung und nickte leicht dabei. Stella hatte wirklich sehr ruhig ihr Leben gelebt. Vielleicht sollte man schlafende Hunde nicht wecken in so einem Fall, wenn sie ein Leben abseits der Gesellschaft auf dem Land bevorzugte. Es war bestimmt ein friedliches und einfaches Leben, was einer Patrizierin nur selten vergönnt war. Das Schmunzeln konnte ich mir aber nicht verkneifen. "Ich glaube, Modernität hat man mir noch nie vorgeworfen." Aber das Ansehen der Familie war wichtiger als meine persönliche Konservativität.
Ja, wie stellte ich mir dieses Waisenhaus nur genau vor. Ich grübelte ein wenig vor mich hin, während ich geistesabwesend weiter über den Handrücken meines Mannes strich. Der Kommentar über Sabina entsprach zwar der Wahrheit, aber ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
"Wir könnten eine unserer älteren Sklavinnen freilassen, die das Waisenhaus leitet. Die Kinder könnten lesen und schreiben und Latein lernen und die Jungen könnten wir an lokale Betriebe als Lehrlinge vergeben und die Mädchen können sobald sie das Alter haben verheiratet werden natürlich."
So riesig war Iscalis nicht, dass es unendlich viele Waisen gab und mit ein wenig Geld konnte man diesen Kindern eine erfolgreiche Existenz ermöglichen und sie würden der Gemeinschaft nicht auf der Tasche liegen. Und die keltischen Kinder konnten natürlich zu romtreuen Mitgliedern der Gesellschaft werden.
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