RE: [Innengarten] Grüne Zuflucht
Ich klatschte in die Hände: "Ihr habt Domina Serena gehört! Nehmt alle verfügbaren Krüge und holt an den öffentlichen Brunnen soviel Wasser, wie ihr tragen könnt!" Die Claudiersklaven gingen los, doch anstatt dass ich mich auf den Rasen setzen und Luft holen konnte, hatte meine Cousine noch mehr Arbeit.
Ich sah die Leute mit ihren Brandwunden, und wie Serena auch zögerte ich nicht, ihnen beizustehen. Wir waren römische Bürgerinnen und Patrizierinnen, und ganz gleich, was es auch war, wir stellten uns dem Problem - und sahen dabei immer noch selbstverständlich gesittet und anmutig aus.
Bis die ersten Sklaven von den Brunnen zurück kamen, zerriss ich also Leintücher. Und ich versuchte mich im Trösten. Es gab einige Kinder, die im Getümmel ihre Eltern verloren hatten. Drei kleine Schwestern drängten sich zusammen, und die Kleinste weinte, während die Älteste zumindest versuchte, tapfer zu gucken.
Eine der Frauen folgte meinem Blick: "Das sind die Töchter von Vistilius. Der hat einen Balken auf den Kopf bekommen und nun...ja. Er ist futsch. Ich bin nur eine Nachbarin. Ich nehme sie auf, aber ihr Brot müssen sie sich selber verdienen, ich kann keine unnützen Fresser durchfüttern", sagte sie.
Der Blick der Frau wurde gierig: "Wenn die edlen Damen mir jedoch vielleicht eine kleine Unterstützung gewähren!", fuhr sie fort und hielt die Hand auf.
Geld hatte ich aber gar keines dabei. Hilfesuchend schaute ich zu Serena.
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