Ein Bote des Silberhändlers Andrippus gab den folgenden Brief in der Villa Claudia ab. Er bemerkte, dass das Schreiben ein wenig nachlässig gespiegelt worden war und rollte den Papyrus daher noch einmal sorgfältig zusammen, bevor er ihn überbrachte.
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Portus Itius in Gallien
Claudia Sabina, einziges Kind von Appius Claudius Sabinus,
grüßt respektvoll und in verwandtschaftlicher Liebe
Ihren Großonkel Manius Claudius Menecrates
und wünscht ihm Gesundheit und den Segen der Götter.
Ich bin von Alexandria aus in die Hauptstadt gereist,
um unter deiner Obhut zu leben, habe aber erst in Rom erfahren,
dass du gar nicht mehr dort lebst, und bin dir deshalb nachgereist.
Keine Sorge, ich konnte mich der Reisegesellschaft
einer sehr respektablen Matrone anschließen, die mit ihren Kindern
zu ihrem Mann nach Londinium unterwegs ist.
Ihr Name ist Lollia Plautilla.
In diesen Stunden befinde ich mich auf gallischem Boden
in Portus Itius, und wir haben auch schon eine Gelegenheit
zum Überschiffen.
Heute aber habe ich diesen Brief einem Silberhändler mitgeben
können, der mir versprochen hat, ihn in der Villa Claudia abzugeben.
Ich hoffe, dass er das vor meiner Ankunft schafft.
Es umarmt und küsst Dich CLAUDIA SABINA |
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