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Ich war Louarn äußerst dankbar gewesen, dass er sich meiner angenommen hatte und mich nach Cheddar gebracht hatte. Dort hatte ich in der Hütte eines alten Kriegers Unterschlupf gefunden. Der Alte hatte in der Schlacht gegen die Römer ein Bein eingebüßt. Anfangs war er nicht so begeistert, als er mich verstecken sollte, doch dann willigte er schließlich doch ein.
Die ersten Tage hatte ich mich sehr bedeckt gehalten, war nicht aus der Hütte gegangen und hatte dafür gesorgt, dass niemand etwas von meiner Gegenwart erfuhr. Doch als es zur Gewissheit wurde, dass ich länger hier bleiben würde, wagte ich mich dann doch ab und an nach draußen. Ich half dem Alten bei seinen täglichen Arbeiten und sorgte dafür, dass seine Hütte wieder auf Vordermann kam. Das, so glaubte ich, war ich ihm schuldig. Den Einwohnern von Cheddar stellte er mich als entfernten Verwandten vor. Aber ich hatte das Gefühl, dass manche genau zu wissen schienen, dass ich bei ihm untergetaucht war, weil die Römer mich suchten. Der Alte beschwichtigte mich uns meinte, ich müsse mir keine Sorgen machen. Die Einwohner von Cheddar würden zusammenhalten. Ich sollte mich nur vor Römern in Acht nehmen, die ab und an mal ins Dorf kamen. Einem gewissen Furius Saturus oder so ähnlich, gehöre ein Haus hier im Dorf, in dem er seine ehemalige Sklavin untergebracht habe. Und gelegentlich würde auch eine junge Römerin den Schmied in seiner Schmiede besuchen, hieß es. Boduognatus ermahnte mich fast täglich, vorsichtig zu sein. Besonders dann, wenn gänzlich Fremde ins Dorf kamen. Man konnte nie wissen. Der Balventius hatte sicher schon längst Sklavenjäger losgeschickt, um mich zu suchen. Der Alte hatte mir einen Dolch überlassen, damit ich mich gegebenenfalls auch verteidigen konnte.
Inzwischen war Cheddar schon seit mehreren Wochen zu meinem neuen Aufenthaltsort geworden. Noch immer hoffte ich auch auf eine baldige Rückkehr Louarns. Er wollte sich hier, in der Hütte des Alten mit einigen anderen Männern treffen, um gemeinsam zu beraten, wie man gegen die geplanten Strafaktionen der Legion vorgehen konnte.
Schließlich war der Tag gekommen, an dem das Treffen stattfinden sollte. Ich saß wie auf glühenden Kohlen an diesem Vormittag und wartete. Hin und wieder ging draußen ein leichter Schauer nieder, der allerdings nie lange anhielt, da die Sonne es immer wieder schaffte, hinter den Wolken hervorzulugen.