RE: Eichenhain östlich von Cheddar
Sie war so froh, dass er ihr scheinbar verziehen hatte, was an Beltane passiert war und dass er darüber hinwegsehen konnte. Das war sicher nicht einfach für ihn, denn scheinbar hatte sie ihm schon länger viel mehr bedeutet, als er zugeben wollte. Wenn sie jetzt so darüber nachdachte, war sie ihm doch sehr abweisend gegenüber gewesen, als sie gemeinsam in Brigids heiligen Hain gewesen waren. Selbst dann, als er ihre Gegenwart gesucht hatte. Doch nun waren sämtliche Missverständnisse zwischen ihnen ausgeräumt, hoffte sie.
Endlich entledigte er sich seiner Kleidung und begann sie dann ganz liebevoll zu küssen. Er wollte vorsichtig und rücksichtsvoll sein, weil er ja wusste, was Erwans Männer mit ihr angestellt hatten. Dafür war sie ihm dankbar. Denn auch an Niamh war diese schlimme Nacht nicht spurlos vorüber gegangen. Ebenso wenig das Wissen, dass ihre Peiniger nun tot waren und ihr niemand mehr etwas Schlimmes zufügen konnte. Auch wenn sie sich nichts anmerken ließ, gab es immer wieder Nächte, in denen sie schreiend und schweißgebadet aufwachte und dann jemand bei ihr sein musste, der sie beruhigte, damit sie wieder zurück in einen ruhigen Schlaf fand.
Louarn stellte seine Bedürfnisse zunächst hinten an und bescherte ihr ein wunderbares Lustgefühl, welches sie heftig stöhnen ließ. Aber sie war glücklich, ihn so spüren zu können. Im Gegensatz ihren beiden vorherigen Vereinigungen, konnte sie ihn nicht nur fühlen, sondern nun auch sehen. Nun sah sie auch endlich die Stellen seines Körpers, die ihr bislang verborgen geblieben waren. Mit Freuden empfing sie ihn, als er sich wieder mit ihr vereinigte und sich nun auch das nahm, was er so nötig brauchte. Als er sich dann aus ihr zurückzog, war sie einen Moment mit Sehnsucht erfüllt. Doch sie tröstete sich damit, dass er sicher bald bereit dazu war, seinen Samen in sie zu pflanzen, damit ein Kind in ihr heranwachsen konnte.
Niamh begann ihn nun zu erkunden. Dabei nutzte sie nicht nur ihre Augen und Finger, sondern auch ihre Zunge. Sie schmeckte seine Haut, die leicht salzig schmeckte und sie zeichnete mit ihren Fingern seine Tätowierungen und Narben nach. Das alles war er und sie begriff, dass es noch viel mehr zu ergründen gab. Noch einmal wurden sie eins. Diesmal war es noch erfüllender und schöner, als alles andere, was sie bisher erlebt hatte. Denn als er sie in den Himmel hinaufhob, wusste sie, dass er es wirklich war, den sie wollte und dass es niemals einen anderen Mann geben würde, den sie so lieben könnte.
Erschöpft aber glücklich lag sie neben ihm und über ihnen war nur der blaue Himmel und um sie herum die Stille dieses wunderschönen Ortes im Grünen. Ihre Frisur, die ihr Ceridwen so sorgfältig geflochten hatte, war völlig derangiert. Aber das machte nichts! Wichtig war nur, dass er nun bei ihr war. Seine Stimme klang irgendwann in die Stille hinein, doch sie störte nicht. Sie war im Einklang mit allem. Das, was ihn gerade zu beschäftigen schien, sprach er nun aus. Er sagte, er habe nichts, was er ihr bieten könne. doch Niamh aber war genügsam. Das Leben, in dem ihr fast alles zu Füßen gelegen hatte, war schon lange vorbei. "Ich brauche nur dich!" antwortete sie ihm und hoffte, sie könne ihm all seine Sorgen nehmen.
"Wir könnten Ceridwen fragen, ob sie uns helfen kann. Viele Leute in Cheddar hören auf sie." entgegnete sie ihm, als er meinte, die Leute von Cheddar könnten ihn vielleicht beim Bau einer Hütte unterstützen. Seit dem Überfall der Römer war die Dorfgemeinschaft noch näher zusammengerückt. Man half einander, wo immer es irgendwie möglich war.
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